Infineon und Oxford Ionics entwickeln gemeinsam führende Ionenfallen-Quantenprozessoren

06.07.2022 | Market News

München, Deutschland – 6. Juli 2022 – Infineon Technologies AG (FSE: IFX / OTCQX: IFNNY) und Oxford Ionics geben die Zusammenarbeit zum Entwickeln von hochperformanten und vollintegrierten Quantenprozessoren (Quantum Processing Units, QPUs) bekannt. Hierbei wird die einzigartige elektronische Qubit-Steuerung (EQC) von Oxford Ionics kombiniert mit den weltweit führenden Engineering- und Fertigungsfähigkeiten von Infineon sowie der Expertise in der Quantentechnologie. Dies schafft die Grundlagen für die industrielle Herstellung von QPUs mit Hunderten von Qubits in den nächsten fünf Jahren. Ziel ist es, die Quantencomputing-Technologie aus dem Forschungslabor zu holen und in die Industrieanwendung zu überführen.

Quantencomputing eröffnet vielen Industriezweigen, die ihre Prozesse und Fähigkeiten radikal verbessern wollen, eine neue Dimension der Rechenleistung. Dieses Ziel erfordert die Entwicklung von Qubit-Technologien, die in großem Maßstab fertigbar sind. Gleichzeitig müssen eine zunehmende Zahl von Qubits gesteuert und die Quantenfehlerraten auf oder unter dem aktuellen Stand der Technik gehalten werden. Die EQC-Technologie von Oxford Ionics bietet eine Möglichkeit zur Integration von Ionenfallen-Qubits (die führende Qubit-Technologie bezüglich Quantenfehlerraten) in die ausgereiften Halbleiterprozesse von Infineon.

„Die große Herausforderung beim Quantencomputing besteht in der Skalierung bei gleichzeitiger Steigerung der Leistungsfähigkeit. Es gibt Technologien, die eine Skalierung ermöglichen, aber keine Leistungserhöhung bringen, und es gibt Technologien, die die Leistung steigern, aber keine Skalierung ermöglichen“, sagt Chris Ballance, Mitgründer von Oxford Ionics. „Unsere elektronische Steuerung ist hervorragend aufgestellt, um beides zu gewährleisten. Die Zusammenarbeit mit Infineon und ihren ausgereiften und flexiblen Halbleiterprozessen ermöglicht uns die Zeit bis zu einer kommerziellen QPU zu verkürzen. Aufgrund unserer marktführenden Fehlerraten benötigen diese Prozessoren drastisch weniger Qubits zum Lösen von sinnvollen Fragestellungen als andere Technologien.“

Die ersten Geräte von Oxford Ionics werden Ende 2022 über die Cloud zugänglich sein, was kommerziellen Akteuren einen Zugriff auf diese technologisch führenden Quantencomputer ermöglicht. Vollintegrierte Versionen mit ausreichend hoher Leistung zur Skalierung auf Hunderte von Qubits sollen in weniger als zwei Jahren verfügbar sein. Letztlich wollen Infineon und Oxford Ionics innerhalb von fünf Jahren einzelne, vollintegrierte QPUs anbieten, die Hunderte von Qubits zugänglich machen. Diese werden mithilfe der Quanten-Netzwerktechnologie von Oxford Ionics vernetzt werden und ein Quanten-Supercomputing-Cluster bilden.

„Die Rolle von Infineon ist es, die bahnbrechende Arbeit von Oxford Ionics so zu skalieren, dass relevante Qubit-Zahlen und niedrige Fehlerraten erreicht werden“, sagt Stephan Schächer, Director of New Application, Innovation and Quantum Computing bei der  Industrie Division von Infineon. „Die Ionenfallen von Infineon können dies in Kombination mit unseren vorhersagbaren, wiederholbaren sowie zuverlässigen Produktions- und Montagefähigkeiten ermöglichen.“

Über die Ionenfallenmodule von Infineon

Ionenfallen von Infineon beschleunigen die Entwicklung leistungsfähiger Quantencomputer zum Lösen von Optimierungsproblemen, die mit herkömmlichen Computern nicht adressierbar sind. Diese Forschung begann bereits 2016 am Infineon-Standort in Villach, um wissenschaftliche Erkenntnisse mit Quantentechnologien im Industriemaßstab zu kombinieren. Infineon kennt sich mit der Industrialisierung und dem Kombinieren von neuartigen Materialien und Technologien aus und bietet eine fortgeschrittene Technologieplattform für maßgeschneiderte Fallen, die prognostizierbar, wiederholbar und zuverlässig sind. Auf Basis dieser Plattform bahnt Infineon den Weg zu Tausenden von Qubits durch Zusammenarbeit mit Partnern für kryofähige Steuerelektronik und Optikintegration. Dadurch können sich Forscher und Unternehmen auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, die Grenzen von Wissenschaft und Forschung erweitern und erfolgreiche und überzeugende Quantencomputing-Systeme entwickeln, die Industrie und Forschung das Lösen von relevanten Problemen ermöglichen.

Infineon verfolgt verschiedene Ansätze für Quantencomputing. Neben Ionenfallen beschäftigt sich das Unternehmen auch mit supraleitenden und halbleiterbasierten Qubits. Als Mitgründer des Quantum Technology and Application Consortium (QUTAC) unterstützt Infineon das Thema von der Technologie bis zur umsetzbaren Anwendung.

Weitere Informationen sind erhältlich unter www.infineon.com/trappedions und http://www.infineon.com/quantumcomputing.

Über Oxford Ionics

Oxford Ionics ist das Unternehmen für Hochleistungs-Quantencomputer, das weltweit führende Innovationen entwickelt, um die leistungsfähigsten, präzisesten und zuverlässigsten Quantencomputer zum Lösen der drängendsten Probleme der Welt herzustellen. Die unerreichte Präzision wird durch die weltweit hochwertigsten Qubits (gefangene Ionen) mit einer einzigartigen rauschfreien elektronischen Qubit-Steuertechnologie erzielt. Oxford Ionics erzielt die höchste jeweils gezeigten Leistung beim Verwenden von auf einer Halbleiter-Produktionslinie hergestellten Chips.

Weitere Informationen ist erhältlich unter www.oxionics.com oder über eine Anfrage an media@oxionics.com.

Informationsnummer

INFXX202207-098

Pressefotos

  • Infineon Ionenfallen-Chip (Copyright Infineon)
    Infineon Ionenfallen-Chip (Copyright Infineon)
    Infineon-ion-trap

    JPG | 1,64 mb | 4025 x 2683 px

  • Ionenfallen Wafer mit Chip-Design von Oxford Ionics, hergestellt von Infineon. Jeder Wafer enthält ca. 700 Ionenfallen-Chips (Copyright Infineon)
    Ionenfallen Wafer mit Chip-Design von Oxford Ionics, hergestellt von Infineon. Jeder Wafer enthält ca. 700 Ionenfallen-Chips (Copyright Infineon)
    Ion-trap-wafer

    JPG | 278 kb | 1920 x 1080 px