Höhepunkt einer historischen Krise

01.01.2002 | Market News

Dass der Erfolg von global tätigen Halbleiterunternehmen stark von Konjunkturzyklen beeinflusst wird, musste das Villacher Team schon während der  Zeit in der Tafernerstraße lernen. Bis in die 2000er waren Rezessionen am Halbleitermarkt entweder auf einen gesamtwirtschaftlichen Konjunkturrückgang, Überkapazitäten oder Bestandskorrekturen bei Kunden zurückzuführen. Im neuen Jahrtausend kamen allerdings diese drei Faktoren zusammen und verursachten so die schlimmste Halbleiter-Rezession aller Zeiten.

Von 2000 auf 2001 verzeichnete der weltweite Halbleitermarkt einen Umsatzrückgang von über 20 % und auch die Entwicklung neuer Produkte ging deutlich langsamer voran. Wurden 1997 weltweit noch 11.000 neue ASIC (Application-Specific Integrated Circuit) Designs entwickelt, so waren es 2001 nur noch 5.000.

2002 war der Höhepunkt der Krise erreicht und das ging auch an Infineon nicht spurlos vorüber. Der gesamte Konzern erwirtschaftete deutliche Verluste und der Aktienkurs sank unter 5 € (Emissionspreis: 35,- €). Auch die Beschäftigten in Österreich traf die Krise hart: Insgesamt mussten in diesen drei Jahren ca. 200 Mitarbeiter*innen das Unternehmen verlassen.