Eine Krise ändert alles

01.03.1985 | Market News

In den frühen 1980er Jahren erwarteten Halbleiterhersteller eine ständig steigende Nachfrage an Speicherchips was zu einem Investitionsschub bei den Fertigungskapazitäten führte: Zwischen der Grundsteinlegung von H15 und dem Start der Serienproduktion von 256k Speicherbausteinen in Villach im Jänner 1985 gingen weltweit ca. 25 neue Halbleiter-Fabriken in Betrieb.

Die erwartete Nachfrage blieb allerdings aus und der Preis für Speicher brach ein. Ein 256k Speicher kostete plötzlich statt 25 US-Dollar nur mehr 5, die Halbleiterhersteller dieser Welt reagierten mit einer Reduktion ihrer Kapazitäten, in vielen Betrieben begleitet von Kündigungswellen.

Innerhalb des Siemens-Konzerns war Villach einer der am stärksten betroffenen Standorte, 535 von 1.400 Mitarbeiter*innen mussten in die Kurzarbeit. Zwar stiegen die Preise noch im selben Jahr wieder an und die Situation entspannte sich, Standortleiter Wolfgang Spalek war aber dennoch überzeugt davon, dass der volatile Speichermarkt nicht ausreicht, um den Standort Villach langfristig zu sichern. Seine Antwort: Die „Industrieware“, besser bekannt als Leistungshalbleiter.

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