Infineon lässt molekulare Kohlenstoff-Röhren wachsen
München, 06. Juni 2002 Infineon Technologies ist auf dem Weg zur Massenproduktion eines möglichen Silizium-Nachfolgers für die Chip-Herstellung einen entscheidenden Schritt weiter. Erstmals ist es Forschern des Münchner High-Tech-Unternehmens gelungen, so genannte Carbon-Nano-Tubes winzige Röhren auf Basis des chemischen Elements Kohlenstoff an vordefinierten Stellen auf einem Trägermedium (Wafer mit 150 mm Durchmesser) wachsen zu lassen. Mit einem in der Mikroelektronik weit verbreiteten Verfahren ist es möglich, in naher Zukunft die interessanten Eigenschaften der Nano-Röhren in bestehende Fertigungsprozesse einzubinden und für die Entwicklung verbesserter ICs (Integrated Circuits, Integrierte Schaltkreise) zu nutzen.
Carbon-Nano-Tubes zählen zur Familie der Fullerene, der reinsten Form des Kohlenstoffs. Im Wesentlichen existieren Fullerene in zwei Formen: Als kugelartige Gebilde (zum Beispiel aus 60 Kohlenstoffatomen bestehende Fußbälle mit geschlossener, polyedrischer Struktur) oder als nahtlose Röhren, deren Durchmesser zwischen 0,4 und 100 Nanometern (nm) bei einer Länge von bis zu einem Millimeter differieren kann. Ihren Namen haben die Fullerene von Richard Buckminster Fuller (1895-1983), der sich als Architekt intensiv mit geometrischen Strukturen beschäftigte. Unter anderem entwarf er für den USA-Pavillon für die Weltausstellung 1967 in Montreal eine selbsttragende Kuppel aus Fünf- und Sechsecken, welche die Erdkrümmung berücksichtigte. Robert F. Curl, Harold W. Kroto und Richard E. Smalley erhielten für die Entdeckung des Kohlenstoff-Fußballs (beziehungsweise des C60-Moleküls) 1996 den Nobelpreis für Chemie und tauften ihre molekulare Errungenschaft aufgrund der Ähnlichkeit mit Buckminsters bekannter Kuppel-Konstruktion Fullerene.
Für die Halbleiterindustrie warten die Kohlenstoff-Nanoröhren mit interessanten Eigenschaften auf, das dieses Material zum möglichen Nachfolger des heutigen Siliziums macht. Carbon-Nano-Tubes verfügen über eine extrem hohe Stromleitfähigkeit und ertragen Stromdichten, bei denen sich Kupfer schon längst im Schmelzungsprozess befinden würde. Darüber hinaus fließt der Strom durch die Nano-Röhren fast ohne jede Reibung eine aufwändige Abführung von überschüssiger Hitze ist demnach nicht notwendig. Lediglich an den Kontaktstellen zu anderen Materialien entwickeln sich erhöhte Temperaturen, die allerdings durch die bemerkenswerte Wärmeleitfähigkeit der Carbon-Nano-Tubes in den Griff zu bekommen sind. Besonders für die Produktion moderner Hochleistungs-Prozessoren ist das eine sehr interessante Aussicht, angesichts der immer aufwändigeren Kühlmechanismen für Computer-Prozessoren mit hohen Gigahertz-Taktungen.
Infineon Technologies rechnet damit, dass Carbon-Nano-Tubes frühestens 2005 erstmals in Chip-Entwicklungen des bekannten High-Tech-Lieferanten zum Einsatz kommen. Dabei werden vor allem komplexe Logikbausteine, Mikrocontroller und Halbleiter für den Telekommunikations-Bereich von den Erfolgen der Nano-Forscher profitieren können. Der nächste, logische Schritt wäre dann der Ersatz von Kupfer-Leiterbahnen durch die leitungsfähigen Kohlenstoff-Röhren auf normalen Chips, was sich vor allem in wesentlich höheren Taktraten und Leistungsdaten widerspiegeln wird. Langfristig stellen sich die Visionäre von Infineon darauf ein, dass die Nano-Tubes das verhältnismäßige teure Silizium als Substrat in der Halbleitertechnik ablösen wird.
Infineon Technologies AG, München, bietet Halbleiter- und Systemlösungen für Anwendungen in der drahtgebundenen und mobilen Kommunikation, für Sicherheitssysteme und Chipkarten, für die Automobil- und Industrieelektronik, sowie Speicherbauelemente. Infineon ist weltweit tätig und steuert seine Aktivitäten in den USA aus San Jose, Kalifornien, im asiatisch-pazifischen Raum aus Singapur und in Japan aus Tokio. Mit weltweit rund 33.800 Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2001 (Ende September) einen Umsatz von 5,67 Milliarden Euro. Das DAX-Unternehmen ist in Frankfurt und New York (NYSE) unter dem Symbol IFX notiert.
Molekularer Fußball gibt den Denk-Anstoß
Carbon-Nano-Tubes zählen zur Familie der Fullerene, der reinsten Form des Kohlenstoffs. Im Wesentlichen existieren Fullerene in zwei Formen: Als kugelartige Gebilde (zum Beispiel aus 60 Kohlenstoffatomen bestehende Fußbälle mit geschlossener, polyedrischer Struktur) oder als nahtlose Röhren, deren Durchmesser zwischen 0,4 und 100 Nanometern (nm) bei einer Länge von bis zu einem Millimeter differieren kann. Ihren Namen haben die Fullerene von Richard Buckminster Fuller (1895-1983), der sich als Architekt intensiv mit geometrischen Strukturen beschäftigte. Unter anderem entwarf er für den USA-Pavillon für die Weltausstellung 1967 in Montreal eine selbsttragende Kuppel aus Fünf- und Sechsecken, welche die Erdkrümmung berücksichtigte. Robert F. Curl, Harold W. Kroto und Richard E. Smalley erhielten für die Entdeckung des Kohlenstoff-Fußballs (beziehungsweise des C60-Moleküls) 1996 den Nobelpreis für Chemie und tauften ihre molekulare Errungenschaft aufgrund der Ähnlichkeit mit Buckminsters bekannter Kuppel-Konstruktion Fullerene.
Prozessoren die nicht ins Schwitzen kommen
Für die Halbleiterindustrie warten die Kohlenstoff-Nanoröhren mit interessanten Eigenschaften auf, das dieses Material zum möglichen Nachfolger des heutigen Siliziums macht. Carbon-Nano-Tubes verfügen über eine extrem hohe Stromleitfähigkeit und ertragen Stromdichten, bei denen sich Kupfer schon längst im Schmelzungsprozess befinden würde. Darüber hinaus fließt der Strom durch die Nano-Röhren fast ohne jede Reibung eine aufwändige Abführung von überschüssiger Hitze ist demnach nicht notwendig. Lediglich an den Kontaktstellen zu anderen Materialien entwickeln sich erhöhte Temperaturen, die allerdings durch die bemerkenswerte Wärmeleitfähigkeit der Carbon-Nano-Tubes in den Griff zu bekommen sind. Besonders für die Produktion moderner Hochleistungs-Prozessoren ist das eine sehr interessante Aussicht, angesichts der immer aufwändigeren Kühlmechanismen für Computer-Prozessoren mit hohen Gigahertz-Taktungen.
Schritt für Schritt zur Nano-Revolution
Infineon Technologies rechnet damit, dass Carbon-Nano-Tubes frühestens 2005 erstmals in Chip-Entwicklungen des bekannten High-Tech-Lieferanten zum Einsatz kommen. Dabei werden vor allem komplexe Logikbausteine, Mikrocontroller und Halbleiter für den Telekommunikations-Bereich von den Erfolgen der Nano-Forscher profitieren können. Der nächste, logische Schritt wäre dann der Ersatz von Kupfer-Leiterbahnen durch die leitungsfähigen Kohlenstoff-Röhren auf normalen Chips, was sich vor allem in wesentlich höheren Taktraten und Leistungsdaten widerspiegeln wird. Langfristig stellen sich die Visionäre von Infineon darauf ein, dass die Nano-Tubes das verhältnismäßige teure Silizium als Substrat in der Halbleitertechnik ablösen wird.
Über Infineon
Infineon Technologies AG, München, bietet Halbleiter- und Systemlösungen für Anwendungen in der drahtgebundenen und mobilen Kommunikation, für Sicherheitssysteme und Chipkarten, für die Automobil- und Industrieelektronik, sowie Speicherbauelemente. Infineon ist weltweit tätig und steuert seine Aktivitäten in den USA aus San Jose, Kalifornien, im asiatisch-pazifischen Raum aus Singapur und in Japan aus Tokio. Mit weltweit rund 33.800 Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2001 (Ende September) einen Umsatz von 5,67 Milliarden Euro. Das DAX-Unternehmen ist in Frankfurt und New York (NYSE) unter dem Symbol IFX notiert.
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INFCPR200206.103d
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Winzige Röhren aus Kohlenstoffatomen sind die Grundlage für leistungsfähige Chips, die in zehn bis 15 Jahren auf den Markt kommen sollen. Infineon hat die gezielte Herstellung solcher "Carbon-Nano-Tubes" jetzt auf 6?-Wafern mit bekannten Produktionsmethoden erreicht. Das Logo von Infineon in diesem Bild ist weniger als 1 mm breit, der Buchstabe "l" setzt sich aus rund 120.000 Kohlenstoffröhrchen zusammen.Presse Foto
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