Mit my-d tritt Infineon in den schnell wachsenden Smart-Label-Markt ein

München, 11. September 2001 - Infineon Technologies tritt in den Markt für RFID-Produkte (Radio Frequency Identification) ein und stellt jetzt unter dem Namen my-d die ersten ICs seiner neuen Identsystem-Produktfamilie vor. Sie können vom Anwender beschrieben und ausgelesen werden und verfügen über eine große Speicherkapazität sowie erweiterte Sicherheitsfunktionen.

Die my-d-Chips entsprechen dem Standard für Vicinity Cards und Smart-Label-Applikationen (ISO 15693) und unterstützen eine erweiterte Implementierung von RFID-Systemen, die Infineon als „Chip-Sharing-Konzept“ bezeichnet. Dieses neue Konzept nutzt gesicherte Speichersektoren auf dem IC mit variablem Datenzugriff für mehrere Anwender, wenn diese die entsprechenden Zugriffsrechte haben. Dadurch können Hersteller, Dienstleister oder Wiederverkäufer my-d für unterschiedliche Zwecke nutzen und somit das höhere wirtschaftliche Potenzial dieser Lösung ausschöpfen.

Das „Chip-Sharing-Konzept“ der Identsystem-Familie basiert auf der umfangreichen Expertise von Infineon bei der Entwicklung und Fertigung von Smart-Card-ICs in Anwendungen mit höchsten Sicherheitsanforderungen. Der my-d-Chip ist ein 13,56-MHz-RF-Baustein mit einzigartigem ID-Code und bis zu 10 Kbit verfügbarem Speicher. Der Speicher kann für verschiedene Anwender in mehrere Sektoren aufgeteilt werden. Zudem kann der my-d-Chip in verschiedenen Gehäuseformen implementiert werden. Über ein standardkonformes Lesegerät können die Daten im Speicher bearbeitet werden.

Im Jahr 2000 wuchs der weltweite Markt für RFID-Technologien auf 898 Millionen US-Dollar, einschließlich Hardware, Software und Dienstleistungen im Bereich Warenverwaltung und -verfolgung in Logistiksystemen und Sicherheitsanwendungen. Entsprechend der Studie der Venture Development Corporation (www.vdc-corp.com) vom Mai 2001 trugen die RF-ICs 76,3 Millionen US-Dollar zur Gesamtsumme bei. Bis 2005 wird ein Wachstum des gesamten Umsatzes in diesem Bereich um 24 Prozent jährlich prognostiziert, wobei der IC-Umsatz mit 34 Prozent pro Jahr überproportional zunimmt.

„Infineon adressiert den RFID-Markt mit dem Ziel, komplette Identifizierungslösungen zur Verfügung zu stellen, angefangen von den ICs und der Systemarchitektur über die Partnerkoordination bis hin zur vollständigen Systemimplementierung“, erklärte Ingo Susemihl, Vice President für das Geschäftsgebiet Identsystem-ICs bei Infineon Technologies. „Wir sind überzeugt davon, dass wir sowohl bei der Bereitstellung von leistungsfähigen Chips als auch bei der Zusammenarbeit mit Partnern im Bereich Integration und Software eine führende Rolle einnehmen werden.“

Der Standard eröffnet neues Marktpotenzial

Die my-d-Chips sind kompatibel mit ISO/IEC 15693, dem internationalen RFID-Standard für Vicinity Cards bzw. Smart Labels und besitzen die gleiche Speicher- und Sicherheits-Architektur wie die kontaktlosen Proximity-Produkte von Infineon. Der Standard definiert die Protokolle und Schnittstellen für den Datenaustausch zwischen IC und Lesegerät. Dadurch kann der Markt für RFID-Applikationen mit Smart-Labels offen gestaltet werden. Kosteneffektive RFID-Lösungen bieten den unterschiedlichsten Industriesparten die Möglichkeit, riesige Warenmengen sicher und schnell zu identifizieren und zu verfolgen. Smart-Labels bieten mehr als die heute verwendeten Barcodes, beispielsweise die eindeutige Objektidentifizierung, dezentrale Datenverwaltung und erhöhte Datenübertragungssicherheit.

Im Vergleich zu heute bereits verfügbaren Smart-Labels bieten my-d-Chips eine höhere Leistungsfähigkeit. Der große Speicher ermöglicht ein flexibles und über Zugriffsrechte gesichertes Datenmanagement.

Infineon bietet derzeit zwei my-d-Varianten, die den spezifischen Marktanforderungen gerecht werden. Beide haben einen 10 kbit-Speicher, wobei my-d 10S gegenüber my-d 10P eine zusätzliche kryptographische Sicherheit mit Verwendung von bis zu 14 Schlüsseln bietet. Jeder IC enthält bis zu 125 8-Byte-Speicherseiten für Anwenderdaten. Berechtigte Systemanwender können diese Seiten als verschieden große Speichersektoren konfigurieren, wobei der Zugriff über 2-Byte-Zugriffscodes gesteuert wird.

Die Speicherkapazität der my-d Chips von 10 Kbit ist 5- bis 40-mal größer als bei vergleichbaren 13,56-MHz-ICs. Der IC wird auf Basis der 0,25-µm-Prozesstechnologie von Infineon gefertigt und ist so – auch bei deutlich größerem Speicher – nicht größer als vergleichbare Produkte. Abhängig von der Systemkonfiguration ist der IC bis auf eine Entfernung von 120 cm programmierbar.

Anwendungen und Verfügbarkeit

Damit eignet sich my-d hervorragend für alle Arten von Logistikanwendungen, insbesondere mit erhöhten Sicherheitsanforderungen. Zu den möglichen Applikationen gehört z.B. die RF-basierte Dokumentation wertvoller Bauteile im Automobil- oder Elektronikbereich. Außerdem kann my-d für die elektronische Warensicherung (EAS) verwendet werden. Da die ICs sowohl im Industrie- als auch im Konsumgüterbereich einzelne Objekte kennzeichnen, sind Stückzahlen in Millionenhöhe zu erwarten.

Die my-d-Chips (10s/10P) sind zu einem Preis von 30 US-Cents bei kleinen Stückzahlen ab sofort verfügbar. Volumen-Stückzahlen werden ab Oktober 2001 erhältlich sein. Die ICs werden als ungesägte Wafer oder Inlays auf PET-Träger mit Aluminium-Antenne geliefert.

Weitere Informationen zu Infineons Identsystem-ICs unter www.infineon.com/ident

Über Infineon

Infineon Technologies AG, München, bietet Halbleiter- und Systemlösungen für Anwendungen in der drahtgebundenen und mobilen Kommunikation, für Sicherheitssysteme und Chipkarten, für die Automobil- und Industrieelektronik, sowie Speicherbauelemente. Infineon ist weltweit tätig und steuert seine Aktivitäten in den USA aus San Jose, Kalifornien, im asiatisch-pazifischen Raum aus Singapur und in Japan aus Tokio. Mit weltweit rund 29.000 Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2000 (Ende September) einen Umsatz von 7,28 Milliarden Euro. Das DAX-Unternehmen ist in Frankfurt und New York (NYSE) unter dem Symbol „IFX“ notiert. Weitere Informationen unter www.infineon.com