„SemI40“ stärkt Europas Wirtschaft durch die „lernende Fabrik“

31.05.2016 | Wirtschaftspresse

München, Deutschland, und Villach, Österreich – 31. Mai 2016 – Unter der Leitung von Infineon Austria startete heute das Forschungsprojekt SemI40 („Power Semiconductor and Electronics Manufacturing 4.0“). Dabei forschen 37 Partner aus fünf Ländern an der Weiterentwicklung selbststeuernder Fabriken. Gemeinsames Ziel ist der nächste Entwicklungsschritt von Industrie-4.0-Anwendungen. Mit einem Volumen von 62 Millionen Euro gehört das Forschungsprojekt zu den größten Industrie-4.0-Projekten in Europa.

„Das europäische Projekt leistet einen wichtigen Beitrag, um Produktion und Arbeitsplätze in Europa stärken und halten zu können und damit den Wirtschafts- und Technologiestandort zu sichern“, sagte Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon Austria. „Von der Kooperation über Ländergrenzen profitieren alle beteiligten Organisationen und schaffen damit Wettbewerbsvorteile.“ Durch ihre Vorreiterrolle bei Industrie 4.0 in Österreich bringt die Infineon Technologies AG maßgeblich Know-how in das Projekt ein. Der „Pilotraum Industrie 4.0“ in Villach bietet ideale Bedingungen, um neue Fertigungsprozesse im Echtbetrieb zu erproben.

Schwerpunkte sind zwei Bereiche „made in Europe“

SemI40 wird sich in den nächsten drei Jahren auf die Bereiche „intelligente Produktion“ und „cyber-physikalische Produktionssysteme“ konzentrieren. Eine zentrale Rolle nimmt dabei der sichere Datenverkehr innerhalb und außerhalb von Fabriken ein: Hier werden Prozesse entwickelt, die eine sichere Kommunikation von weltweit vernetzten Anlagen mit unterschiedlichen Merkmalen gewährleisten – zum Beispiel hinsichtlich Alter, Betriebssystem oder Schnittstellen. Indem Risiken durch Schadprogramme frühzeitig erkennbar werden, sollen mögliche Auswirkungen auf die Produktion drastisch sinken. 

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung dynamischer Simulationen. Sie ermöglichen, die Fertigung exakter und effizienter zu planen sowie Qualität, Auslastung und Durchlaufzeit zu verbessern.

Entscheidungen im Produktionsablauf sind vielfach Routineentscheidungen und verlaufen nach definierten Mustern. Diese Entscheidungen sollen die Anlagen künftig zunehmend selbst treffen – automatisiert und bei konstanter Qualität. Damit soll der Mensch entlastet und frei für komplexere Aufgaben werden.

Fabriken lernen nicht nur laufend, sie müssen auch wandlungsfähig sein: Um auf Veränderungen entlang der gesamten Lieferkette schneller reagieren zu können, müssen die Produktionsprozesse flexibler auf Veränderungen reagieren. Betroffen sind etwa Konfiguration, Warenfluss oder Auftragsverhalten der Kunden. Vorteile sind Energieeinsparungen und ein insgesamt effizienterer Ressourceneinsatz.

Gesellschaftliche Auswirkungen auf die Arbeitsplätze der Zukunft

SemI40 erforscht auch die sozialen Auswirkungen auf die Arbeitsplätze der Zukunft: Durch Industrie 4.0 verändern sich Arbeitsfunktionen und Qualifikationen der Beschäftigten auf lange Sicht. Anforderungen an die Jobprofile der Zukunft müssen bereits heute berücksichtigt werden. Sie sind verstärkt mit systemorientiertem Arbeiten verbunden und erfordern Ausbildungs- und Qualifikationsmaßnahmen, die den veränderten Produktionsprozessen entsprechen. Durch diese Weiterentwicklungen trägt SemI40 dazu bei, mehr als 20.000 Arbeitsplätze in den beteiligten Betrieben zu sichern. Weltweit beschäftigen die Projektpartner rund 300.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Auftaktveranstaltung mit hochrangigen Vertretern

Der Bedeutung von SemI40 entsprechend, besuchten hochrangige Projektpartner die Auftaktveranstaltung von Infineon Austria in Villach. Das Förderumfeld und die Politik wurden repräsentiert durch Willy van Puymbroeck, Bert De Colvenaer, Michael Wiesmüller und Gaby Schaunig: Van Puymbroeck ist Bereichsleiter der Europäischen Kommission, Generaldirektion „CONNECT“, Bert De Colvenaer ist Executive Director von ECSEL Joint Undertaking, Michael Wiesmüller ist Abteilungsleiter Informations-, industrielle Technologien und Raumfahrt beim österreichischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), und Gaby Schaunig ist Kärntner Landeshauptmann-Stellvertreterin.

Als Private Public Partnership erhöht SemI40 die globale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Elektronikindustrie. Es vereint Investitionen aus Industrie, einzelnen Ländern sowie durch ECSEL (Electronic Components and Systems for European Leadership) Joint Undertaking. SemI40 wird, neben Investitionen der Industrie, co-finanziert durch Förderungen aus Österreich (BMVIT), Deutschland, Frankreich, Italien und Portugal sowie dem ECSEL Joint Undertaking.

Infineon leitet weiteres europäisches Forschungsprojekt

Mit „ IoSense“ (kurz für „Internet of Sensors“) begann unter der Leitung von Infineon Technologies Dresden im Mai 2016 ein weiteres europäisches Innovationsprojekt. Dabei stehen Sensoren und Sensorsysteme für das so genannte Internet der Dinge im Fokus. Die forschenden Unternehmen bilden die Anbieter-Seite von Industrie-4.0-Lösungen ab. Mit dem anwenderorientierten Projekt SemI40 und dem anbieterorientierten Projekt IoSense behandelt Infineon die wesentlichen Aspekte von Industrie 4.0. Mit Initiieren dieser Innovationsprojekte unterstreicht Infineon sein Engagement und die führende Rolle in der europäischen Halbleiterfertigung.

SemI40 vereint die Stärken von 37 Partnern aus 5 Ländern

Österreich: Austrian Institute of Technology GmbH, Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft, AVL List GmbH, Fachhochschule Burgenland GmbH, Fraunhofer Austria Research GmbH, Infineon Technologies Austria AG (Projektleitung), Infineon Technologies IT-Services GmbH, KAI Kompetenzzentrum Automobil- und Industrieelektronik GmbH, Know Center, Kompetenzzentrum - Das Virtuelle Fahrzeug, Forschungsgesellschaft mbH, Materials Center Leoben Forschung GmbH, Plansee SE, Technische Universität Wien, Universität Klagenfurt;

Deutschland: ELMOS Semiconductor AG, Hochschule Mittweida, Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der Angewandten Forschung EV, Infineon Technologies AG, Infineon Technologies Dresden GmbH, Institut für Automation und Kommunikation E.V. Magdeburg, Metralabs GmbH Neue Technologies und Systema, PLASMETREX GmbH, Roth & Rau – Ortner GmbH, Robert Bosch GmbH, Schiller Automatisierungstechnik GmbH, Semikron Elektronik GmbH & Co.KG, Systementwicklung Dipl.-Inf. Manfred Austen GmbH, Technische Universität Dresden, znt – Zentren für Neue Technologien GmbH;

Frankreich: Ion Beam Services;

Italien: L.P.E. SPA, Politecnico di Milano, Università degli Studi Pavia;

Portugal: Critical Manufacturing SA, Instituto de Telecomunicações – Pólo de Aveiro, Nanium S.A., Universidade de Aveiro.

Über Infineon

Die Infineon Technologies AG ist ein weltweit führender Anbieter von Halbleiterlösungen, die das Leben einfacher, sicherer und umweltfreundlicher machen. Mikroelektronik von Infineon ist der Schlüssel für eine lebenswerte Zukunft. Mit weltweit etwa 35.400 Beschäftigten erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2015 (Ende September) einen Umsatz von rund 5,8 Milliarden Euro. Infineon ist in Frankfurt unter dem Symbol „IFX“ und in den USA im Freiverkehrsmarkt OTCQX International Premier unter dem Symbol „IFNNY“ notiert.

Informationsnummer

INFXX201605-063

Pressefotos

  • v.l.n.r.:  Willy Van Puymbroeck, Michael Wiesmüller, Gaby Schaunig, Sabine Herlitschka, Bert De Colvenaer und Peter Schiefer
    v.l.n.r.: Willy Van Puymbroeck, Michael Wiesmüller, Gaby Schaunig, Sabine Herlitschka, Bert De Colvenaer und Peter Schiefer
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  • v.l.n.r.:  Willy Van Puymbroeck, Peter Schiefer, Sabine Herlitschka und Bert De Colvenaer
    v.l.n.r.: Willy Van Puymbroeck, Peter Schiefer, Sabine Herlitschka und Bert De Colvenaer
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