Europäisches Forschungsprojekt „SmartPM“ zur Erhöhung der Energieeffizienz von Haushaltsgeräten und medizinischen Systemen; unter Infineons Projektkoordination

Presseinformation zum europäischen Forschungsprojekt „SmartPM“

08.09.2009 | Wirtschaftspresse

Neubiberg, 8. September 2009 – Klimawandel, strengere Abgasgesetze, schwindende Energieressourcen und steigender Energiebedarf machen die effiziente Nutzung der verfügbaren elektrischen Energie wichtiger denn je. Infineon Technologies und 17 europäische Partner aus Wirtschaft und Forschung haben deshalb das Forschungsprojekt „SmartPM“ (Smart Power Management in Home and Health) ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist es, die Verschwendung von elektrischer Energie in Haushaltsgeräten, in Netzteilen und in medizinischen Geräten auf ein Minimum zu begrenzen. Unter Projektleitung Infineons arbeiten die Forschungspartner daran, hier den Stromverbrauch ohne Einbußen bei der Leistungsfähigkeit um bis zu 25 Prozent zu senken. Jede eingesparte Kilowattstunde verringert den CO2-Ausstoß um 540 Gramm. Am europäischen SmartPM-Projekt beteiligen sich Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Irland, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Schweden und Spanien.


Zu den Geräten mit dem größten Energiesparpotenzial gehören elektrische Antriebe, Netzteile, beispielsweise für Server, PCs oder Laptops, und Batterieladegeräte für mobile Anwendungen. Bei elektronisch gesteuerten Motoren in Haushaltsgeräten wie Kühlschränken, Klimaanlagen, Waschmaschinen oder Geschirrspülern lässt sich die Energieeffizienz sogar um bis zu 35 Prozent steigern.


Nach Angaben verschiedener Marktforschungsinstitute werden bis zum Jahr 2011 etwa 60 Millionen Serversysteme im Einsatz sein. Bei einer durchschnittlichen Leistungsaufnahme von 600 W je Server, entspricht das einem globalen Stromverbrauch von 36 Gigawatt. Lässt sich je Server der Verbrauch um ein Prozent senken, spart man insgesamt 360 Megawatt, was der Leistung eines Wasserkraftwerks entspricht. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass effizientere Servernetzteile mit weniger Kühlung auskommen, was ihren Stromverbrauch weiter senkt.


Im SmartPM-Projekt arbeiten 18 Unternehmen an der Entwicklung von Systemarchitekturen, Leistungsmodulen und innovativen Designkonzepten für Schaltkreise, was die Arbeit an Chipsätzen, am Chipspeicher, Power-Management und an speziellen Treiber-ICs beinhaltet. Erforscht werden dabei Halbleitertechnologien wie Silizium, Silicon-on-Insulator (SOI) und Siliziumkarbid (SiC). Die Arbeiten beziehen sich auf unterschiedliche Spannungsbereiche; von Niederspannung (bis zu 100 V) über Netzspannungen (120 V bis 400 V) bis zu Hochspannung (mindestens 1000 V).


Anwendungen, die vom SmartPM-Forschungsprojekt profitieren


Vom SmartPM-Projekt werden Haushaltsgeräte mit elektrischem Antrieb profitieren: Waschmaschinen (Auslieferung von jährlich ca. 75 Millionen Waschmaschinen und Wäschetrocknern), Kühlschränke (ca. 90 Millionen jährlich), Kühl-Gefriergeräte (ca. 9 Millionen jährlich), Geschirrspüler (ca. 23 Millionen jährlich) und Raumklimageräte (ca. 65 Millionen jährlich). Außerdem z. B. Netzteile für Notebook-Computer (ca. 130 Millionen Geräte weltweit im Jahr 2008) sowie Plasma- und LCD-Displays und TV-Geräte mit energieeffizienter Standby-Schaltung (weltweit ca. 10 Millionen Stück im Jahr 2008). Hinzu kommen medizinische Geräte wie Ultraschallgeräte und Röntgenapparate, von denen im Jahr 2008 weltweit etwa 95 Millionen produziert wurden.


Das Forschungsprojekt SmartPM läuft bis zum Januar 2012. Sein Gesamtbudget beträgt ca. 20 Millionen Euro, die zur Hälfte von den Partnern aus Wirtschaft und Forschung aufgebracht werden. Unterstützt wird das Projekt zudem mit 3,3 Millionen Euro vom European Nanoelectronics Initiative Advisory Council (ENIAC) im Rahmen des Unterprojekts „SP4 Nanoelectronics for Energy & Environment“ und mit über 6 Millionen Euro von nationalen Organisationen, darunter das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das belgische IWT, das französische Ministerium für Wirtschaft, Finanzen und Industrie, die irische Wirtschaftsförderungsstelle Enterprise Ireland, das italienische Ministero Istruzione Università Ricerca, APRE-Agenzia per la Promozione della Ricerca Europea, das niederländische SenterNovem, das Research Council Norwegen, das spanische Ministerium für Erziehung und Wissenschaft und das schwedische Vinnova.


Die SmartPM-Forschungspartner


Die 18 Forschungspartner von SmartPM sind Hersteller von Leistungshalbleitern und -modulen, Software, Motorantrieben und medizinischem Gerät sowie Forschungseinrichtungen und Hochschulen (in alphabetischer Reihenfolge): Consejo Superior de Investigaciones Cientificas (Spanien), Delft University of Technology (Niederlande), Dublin City University (Irland), EBM-Papst Mulfingen (Deutschland), Elec-Con technology (Deutschland), Fraunhofer Gesellschaft (Deutschland), GE Vingmed Ultrasound AS (Norwegen), Infineon Technologies (Deutschland), JLT Mobile Computers Sweden (Schweden), Kontron Embedded Modules (Deutschland), Microspire (Frankreich), On Semiconductor (Belgien), Philips Consumer Lifestyle BV (Niederlande), Philips Technologie GmbH Forschungslaboratorien (Deutschland), Stiftelsen Sintef (Norwegen), STMicroelectronics (Italien), Telefunken Semiconductors (Deutschland) und Thales Research and Technology (Frankreich).


Weitere Informationen zu ENIAC unter www.eniac.eu

Über Infineon

Die Infineon Technologies AG bietet Halbleiter- und Systemlösungen, die drei zentrale Herausforderungen der modernen Gesellschaft adressieren: Energieeffizienz, Kommunikation sowie Sicherheit. Mit weltweit rund 29.100 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2008 (Ende September) einen Umsatz von 4,3 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist in Frankfurt unter dem Symbol „IFX“ und in den USA im Freiverkehrsmarkt „OTCQX International Premier“ unter dem Symbol "IFNNY" notiert.

Informationsnummer

INFXX200909.082