Infineon festigt führende Position im indischen Halbleitermarkt durch Lizenzierung seiner 130-nm-CMOS-Prozesstechnologie an die Hindustan Semiconductor Manufacturing Corporation

28.03.2007 | Wirtschaftspresse

Gemeinsame Pressemitteilung von Infineon Technologies und der Hindustan Semiconductor Manufacturing Corporation
 
München/Neu-Delhi, Indien – 28. März 2007 – Infineon Technologies AG, ein führender Halbleiterhersteller für die Bereiche Kommunikation, Automobil, Sicherheit und Industrie, und das neu gegründete Halbleiterunternehmen Hindustan Semiconductor Manufacturing Corporation (HSMC) haben eine Absichtserklärung über die Lizenzierung der 130-nm-CMOS-Prozesstechnologie von Infineon an HSMC unterzeichnet. Dies wird dabei helfen, die Voraussetzungen zu schaffen, in Indien integrierte Schaltungen für Mobiltelefone, Chipkarten und Automobilelektronik für den indischen Markt produzieren zu können. Mit dieser Vereinbarung festigt Infineon seine Position als einer der führenden Player im indischen Halbleitermarkt, in dem das Unternehmen bereits seit zehn Jahren aktiv ist.
 
Die Absichtserklärung sieht vor, dass Infineon seine 130-nm-CMOS-Basisprozesstechnologie und die Prozesstechnologien für Hochfrequenz-Applikationen sowie Embedded-Flash-Produkte für Chipkarten und automobile Anwendungen an HSMC lizenziert. Außerdem bietet Infineon seine Expertise und Beratung für den Technologietransfer und den Aufbau der HSMC-Fertigung an. Darüber hinaus lizenziert Infineon seine vollständig qualifizierten und in Produkten bewährten Design-Bibliotheken an HSMC. So kann HSMC seine Produktentwicklung beschleunigt aufnehmen.
 
„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit HSMC“, erklärte Dr. Wolfgang Ziebart, Vorstandsvorsitzender von Infineon. „Mit dieser Kooperation positionieren wir uns als zuverlässiger Partner im dynamisch wachsenden indischen Halbleitermarkt. Indem wir unsere Prozesstechnologie in den indischen Markt bringen, tragen wir dazu bei, die Grundlage für die Produktion von Halbleitern zu schaffen, die der indische Markt in den nächsten Jahren brauchen wird. Mit unserer strategischen Ausrichtung auf die Segmente Energieeffizienz, Konnektivität und Sicherheit sind wir ideal aufgestellt für den indischen Markt.“
 
Dr. Deven Verma, Chairman of the Board von HSMC, erläutert: „Wir haben uns aus strategischen Gründen für die Zusammenarbeit mit Infineon, einem führenden Hersteller von Chipsätzen für Mobiltelefone, Smartcards und die Automobilelektronik, entschieden. Dieses Projekt wird dazu beitragen, dass sich Indien zum Fertigungsstandort der Wahl für zukünftige Hightech-Produkte entwickelt. Während das Bruttoinlandsprodukt Indiens derzeit pro Jahr um etwa neun Prozent wächst, wird der Aufbau der Halbleiterfertigung die jährliche Steigerung auf Werte von zehn bis elf Prozent katapultieren.“
 
Thiru Dayanidhi Maran, Indiens Minister für Kommunikation und Informationstechnologie, kommentiert: „Ich freue mich, dass Infineon Technologies als eines der weltweit führenden Halbleiterunternehmen eine strategische Kooperation mit HSMC für das Fertigungsprojekt eingeht. Für die meisten Produkte von Infineon gibt es in Indien ein großes Marktpotenzial. Daher passt das Projekt gut zu meiner Vision für die Zukunft der Halbleiterindustrie in Indien. Durch die steigende Inlandsnachfrage – ausgelöst durch den Fertigungsboom in der Elektronikindustrie – wird das Marktvolumen für Halbleiter im Jahr 2015 auf 36 Milliarden US-Dollar anwachsen. Wir brauchen Produktionsstätten in Indien, um eine komplette Halbleiterindustrie abzubilden. Nachdem jetzt die Rahmenbedingungen geschaffen sind, werden große Investitionen in neue Fertigungsanlagen in Indien fließen. Und die staatlichen Stellen können diese Entwicklung weiter fördern, indem sie große Unternehmen wie Infineon und HSMC für diesen Markt gewinnen.“
 
Die HSMC-Gruppe plant die Errichtung von zwei Halbleiterwerken in Indien. Für die erste Fabrik, in der Chips auf 200-mm-Wafern produziert werden sollen, ist eine Investition von etwa 1 Milliarde US-Dollar erforderlich, während das Investitionsvolumen für die zweite Fabrik mit der neueren 300-mm-Wafer-Technologie etwa 3,2 bis 3,5 Milliarden US-Dollar beträgt. Die Fertigung der ersten Produkte bei HSMC wird voraussichtlich in etwa zwei Jahren anlaufen.
 
„Durch die Technologie-Kooperation mit Infineon plant HSMC, das Innovationspotenzial indischer Chip-Designer weiter zu erschließen und die Entwicklung neuer, für den Durchschnittsverbraucher erschwingliche, Produkte zu fördern“, sagt Dr. Verma. „Indien wird zurzeit hauptsächlich mit der Software-Entwicklung in Verbindung gebracht, während China als klassischer Hardware-Produzent gilt. Weil wir dieses Bild verändern möchten, haben wir uns entschlossen, eine Halbleiterfertigung aufzubauen. Für uns Inder, die im Ausland leben, wäre das ein sehr erstrebenswerter Erfolg.“
 
Die Entwicklung der indischen Halbleiterindustrie begann vor etwa 30 Jahren. Seitdem haben sich nahezu 200 Halbleiterunternehmen in Indien niedergelassen, die überwiegend im Bereich Chip-Design tätig sind. Infineon India beschäftigt am Standort Bangalore, an dem 1997 der Betrieb aufgenommen wurde, 600 Mitarbeiter in den Bereichen Hardware-Design und Software-Entwicklung. Einer aktuellen Studie zufolge, die gemeinsam von der indischen Halbleitervereinigung und Frost & Sullivan erstellt wurde, wird das Volumen des Halbleitermarkts in Indien von 3,25 Milliarden US-Dollar im Jahr 2006 auf 36 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015 wachsen. Diese Steigerung ist auf die steigende Nachfrage nach Unterhaltungselektronik, drahtlosen Kommunikationslösungen und Produkten für die Automobilindustrie sowie auf das Wachstum beim Halbleiter-Design zurückzuführen.
 
Infineon Technologies India Pvt. Ltd.
 
Infineon Technologies India ist im Verbund der Forschungs- und Entwicklungsstandorte von Infineon eines der größten Entwicklungszentren. Der Standort in Bangalore wurde mit dem ursprünglichen Schwerpunkt VLSI-Design 1997 unter dem Namen Siemens Semiconductors gegründet. 1999 erfolgte die Namensänderung in Infineon Technologies India Pvt. Ltd. Heute hat das Entwicklungszentrum eine wichtige Bedeutung für die Softwareentwicklung und das Hardwaredesign. Infineon India beschäftigt gegenwärtig mehr als 600 hochqualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und entwickelt hochmoderne und innovative Technologien für die Segmente drahtlose und drahtgebundene Kommunikation, Automobilelektronik und Multimarket. Das Software-Team leistet wichtige Beiträge zur Entwicklung von Technologien und Produkten für Applikationen in Mobiltelefonen, VoIP, Automobilen und im Bereich Sicherheit. Das Hardware-Team deckt neben einer großen Bandbreite von Kommunikationsprodukten die Entwicklung von Technologien für Komponenten mit 130-nm-, 90-nm- und 65-nm-Strukturen für die Hauptanwendungsgebiete Vermittlungssysteme, Teilnehmeranschluss (CPE – Customer Premise Equipment) und GSM-Basisband ab.
 
Infineon Technologies verfügt in Indien über eine große Marktpräsenz und zählt zu den führenden 10 Halbleiterherstellern, die Produktdesign und -entwicklung für eine große Bandbreite von Kunden aus den Bereichen Computer, Automobil, Smartcard-Systeme, Unterhaltungselektronik und Telekommunikation bieten.
 
HSMC
 
Hinter HSMC steht eine Gruppe von im kalifornischen Silicon Valley ansässigen Indern (Non-Resident Indians), die in den USA zum Erfolg von florierenden Hightech-Unternehmen aus den Bereichen Netzwerktechnik, optische Kommunikation, EDA-Design-Tools, drahtlose Kommunikation und Halbleiter beigetragen haben. Sie haben sich zusammengeschlossen, um in ihrem Heimatland Unternehmen wie HSMC zu gründen. Das Team der hochrangigen Experten von HSMC vereint alle erforderlichen Kompetenzen für die Realisierung des Mega-Foundry-Projekts und entwickelte eine an die Besonderheiten des indischen Marktes angepasste Strategie. Der Schwerpunkt bei HSMC wird auf Systems-on-Chip (SoC) Lösungen für Mobiltelefone, Festnetztelekommunikationsprodukte wie Breitbandanwendungen, SIM-Karten, Chipkarten, TV-Settop-Boxen und Chipsätzen für Automobilelektronik liegen.

Über Infineon

Die Infineon Technologies AG, München, bietet Halbleiter- und Systemlösungen, die drei zentrale Herausforderungen der modernen Gesellschaft adressieren: Energieeffizienz, Konnektivität sowie Sicherheit. Mit weltweit rund 42.000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen (davon etwa 12.000 bei Qimonda) erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2006 (Ende September) einen Umsatz von 7,9 Milliarden Euro (davon 3,8 Milliarden Euro von Qimonda). Das Unternehmen ist in Frankfurt und New York (NYSE) unter dem Symbol „IFX“ notiert. Weitere Informationen unter www.infineon.com.

Informationsnummer

INFXX200703.052

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