IG Metall lässt Verhandlungen scheitern

13.10.2005 | Wirtschaftspresse

Plan zur Schließung des Infineon-Werks in Perlach wird davon nicht in Frage gestellt.
Mit Bedauern gab Reinhard Ploss, Group Vice President und General Manager der Automotive, Industrial und Multimarket Group bei Infineon Technologies München bekannt, dass die IG Metall die heutigen Verhandlungen zur Schließung des Infineon-Standorts Perlach für gescheitert erklärt hat. "Wir sind der IG Metall bei ihren Forderungen weit möglichst entgegengekommen, um eine für alle Beteiligten tragbare Lösung zu finden.“

Eine von der IG Metall geforderte Verschiebung des Schließungstermins auf Ende 2008 sei jedoch aus wirtschaftlichen Gründen ausgeschlossen, da das Werk in diesem Zeitraum lediglich zu etwa einem Drittel ausgelastet wäre.

Die mögliche Konsequenz, dass Infineon sich nun auf einen förmlichen Streik einstellen müsse, sieht der Infineon-Manager mit Gelassenheit: "Wir sind auf einen Arbeitskampf vorbereitet. Unsere Kunden sind informiert, und wir werden die Produktion aufrechterhalten. Erpressen lassen wir uns nicht.“ Ein Streik könne die geplante Schließung nicht mehr verhindern, aber den Schließungsprozess möglicherweise beschleunigen. Für
Ploss wäre ein längerer Streik daher „für alle Beteiligen kontraproduktiv.“

Die Behauptung der Gewerkschaft, Perlach lasse sich erhalten, wies der Infineon-Manager entschieden zurück: "Ein vom Perlacher Betriebsrat in Auftrag gegebenes Gutachten zu möglichen Alternativen hat unsere Annahmen wie erhöhten Kostendruck und Technologiewandel bestätigt.“ Auch die Firma X-FAB Semiconductor Foundries AG habe nach genauer Prüfung entschieden, dass sich das Werk Perlach langfristig wirtschaftlich nicht erfolgreich führen lässt und hat daher von einer Übernahme Abstand genommen. Infineon wird die verbleibenden, langfristig benötigten Technologien der Chipfertigung sukzessive zu einem großen Teil nach Regensburg und zu einem kleineren Teil nach Villach zu verlagern. Die Fertigung wird voraussichtlich Anfang 2007 vollständig in Regensburg und Villach stattfinden. Von der Schließung sind etwa 800 Mitarbeiter betroffen.

 

Über Infineon

Infineon Technologies AG, München, bietet Halbleiter- und Systemlösungen für Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket, für Anwendungen in der Kommunikation sowie Speicherprodukte. Infineon ist weltweit tätig und steuert seine Aktivitäten über Landesgesellschaften in den USA aus San Jose, Kalifornien, im asiatisch-pazifischen Raum aus Singapur und in Japan aus Tokio. Mit weltweit rund 35.600 Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2004 (Ende September) einen Umsatz von 7,19 Milliarden Euro. Das DAX-Unternehmen ist in Frankfurt und New York (NYSE) unter dem Symbol „IFX“ notiert. Weitere Informationen unter www.infineon.com.

Informationsnummer

INFXX2005-001d