Infineon meldet Ergebnisse für das zweite Quartal und die erste Hälfte des Geschäftsjahrs 2005

26.04.2005 | Wirtschaftspresse

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  • Quartalsumsatz ging gegenüber dem Vorquartal um 12 Prozent auf 1,61 Milliarden Euro zurück; ohne die Lizenzeinnahmen in Höhe von 118 Millionen Euro, die im ersten Quartal im Zusammenhang mit der Einigung mit ProMOS realisiert wurden, sank der Quartalsumsatz gegenüber dem Vorquartal durch geringere Umsätze in den Segmenten Kommunikation und Speicherprodukte um 5 Prozent.
  • Konzernfehlbetrag lag im zweiten Quartal bei 114 Millionen Euro gegenüber einem Konzernüberschuss von 142 Millionen Euro im Vorquartal; Quartals-Ebit sank von 211 Millionen Euro im Vorquartal auf minus 117 Millionen Euro. Ebit des ersten Quartals beinhaltete einen positiven Effekt in Summe von 116 Millionen Euro, der vor allem aus der Einigung mit ProMOS resultierte. Ebit des zweiten Quartals wurde mit Nettokosten von 74 Millionen Euro, vor allem durch Maßnahmen für die Reorganisation im Segment Kommunikation, negativ beeinflusst.
  • Umsatz in der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2005 wuchs um 4 Prozent gegenüber dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums von 3,29 Milliarden Euro auf 3,42 Milliarden Euro. Konzernüberschuss im ersten Halbjahr lag bei 28 Millionen Euro gegenüber 73 Millionen Euro im vorausgegangenen Jahr. Ebit sank in der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2005 auf 94 Millionen Euro gegenüber 141 Millionen Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

München, 26. April 2005 – Für das zweite Quartal des Geschäftsjahrs 2005 meldete die Infineon Technologies AG den erwarteten Rückgang des Umsatzes im Vergleich zum Vorquartal. Verursacht wurde diese Entwicklung, ohne die Lizenzeinnahmen in Höhe von 118 Millionen Euro, die im ersten Quartal im Zusammenhang mit der Einigung mit ProMOS realisiert wurden, hauptsächlich durch geringere Umsätze in den Segmenten Kommunikation und Speicherprodukte. Das Absatzvolumen im Segment Kommunikation sank auf Grund der saisonalen Marktabschwächung bei Mobiltelefonen in Verbindung mit einem stärker als saisonal üblichen Nachfragerückgang bei einigen Kunden. Zu den wesentlichen Ursachen für den Umsatzrückgang im Segment Speicherprodukte gehörten der starke Preisverfall und die Tatsache, dass im ersten Quartal einmalige Lizenzeinnahmen in Höhe von 118 Millionen Euro im Zusammenhang mit der Einigung mit ProMOS realisiert wurden. Der Umsatz im Segment Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket blieb gegenüber dem Vorquartal nahezu unverändert, hauptsächlich auf Grund eines höheren Absatzvolumens in den Geschäften Automobil- und Industrieelektronik und trotz des starken Preisdrucks im Geschäft mit Chipkarten. Alle Segmente der Gesellschaft wurden durch den Preisdruck beeinflusst.

Das Ebit war, wie bereits im Ausblick des vorherigen Quartals erwartet, in den drei Hauptsegmenten des Unternehmens rückläufig. Es ging gegenüber dem Vorquartal vor allem durch das geringere Absatzvolumen im Segment Kommunikation und durch den starken Preisverfall bei den Speicherprodukten zurück. Zudem war das Ebit mit Nettokosten von 74 Millionen Euro negativ beeinflusst, die hauptsächlich aus Maßnahmen für die Reorganisation im Segment Kommunikation resultierten. Das Ebit des ersten Geschäftsquartals beinhaltete einen positiven Effekt in Summe von 116 Millionen Euro, der vor allem aus der Einigung mit ProMOS resultierte und im zweiten Quartal nicht auftrat.

„Leider haben sich unsere vorsichtige Einschätzung der Marktbedingungen und der Ausblick für das abgelaufene Quartal als richtig erwiesen. In diesem schwierigen Marktumfeld haben wir uns auf die Optimierung unserer Unternehmensaufstellung konzentriert und dabei auch schon einige Meilensteine erreicht“, sagte Dr. Wolfgang Ziebart, Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG. „Schon im ersten Quartal dieses Geschäftsjahrs haben wir Sofortmaßnahmen eingeleitet und das schnelle und effiziente Smart-Savings-Programm umgesetzt. Zudem haben wir die Organisation vereinfacht, um durch schlankere Strukturen und kürzere Entscheidungswege unsere Kunden noch besser unterstützen zu können. Momentan legen wir unser Hauptaugenmerk darauf, unrentable Bereiche neu zu strukturieren.“

Marktposition

Im Kalenderjahr 2004 konnte sich Infineon nach Angaben des Marktforschungsinstituts iSuppli im weltweiten Halbleitermarkt von Rang 7 auf Rang 4 verbessern.

Mitarbeiterzahl

Zum 31. März 2005 beschäftigte Infineon weltweit rund 36.000 Mitarbeiter, davon etwa 7.200 in Forschung und Entwicklung.

Ausblick für das dritte Quartal des Geschäftsjahrs 2005

Infineon erwartet keine wesentliche Nachfragesteigerung im dritten Quartal des Geschäftsjahrs 2005. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Preisdruck weiter anhalten wird, insbesondere bei Chipkarten-ICs, Speicherprodukten und Produkten für Mobiltelefone. Ein Wachstum in Stückzahlvolumen, speziell bei den Speicherprodukten, dürfte jedoch die Auswirkungen des Preisdrucks auf den Umsatz und das operative Ergebnis teilweise ausgleichen. Weitere Aufwendungen im Zusammenhang mit dem geplanten Auslauf der Produktion in München-Perlach werden negative Auswirkungen auf das Betriebsergebnis haben. Auf Grund des frühen Zeitpunkts der Verhandlungen mit dem Betriebsrat kann das Unternehmen über deren Höhe derzeit noch keine Aussage machen.

„Da es keine Faktoren gibt, die kurzfristig zu einer höheren Nachfrage führen, insbesondere in den Bereichen Speicherprodukte und Mobiltelefone, werden wir uns auch im dritten Geschäftsquartal weiter auf Kostensenkungsmaßnahmen und die Restrukturierung nicht profitabler Bereiche konzentrieren”, kommentierte Dr. Ziebart. „Auch wenn wir uns momentan in einer schwierigen Übergangsphase befinden, sind wir doch überzeugt, dass die innovativen Produkte, die wir derzeit in Vorbereitung haben, und die Maßnahmen, die wir zur weiteren Stärkung unseres Unternehmens eingeleitet haben, uns im kommenden Jahr eine bessere Wettbewerbsposition verschaffen werden.“

Entwicklung der Segmente im zweiten Geschäftsquartal und Ausblick

Im zweiten Quartal des Geschäftsjahrs 2005 berichtet Infineon seine Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erstmals in der neuen Organisationsstruktur, die seit dem 1. Januar 2005 gilt. Infineon hat die Segmente Mobile und Drahtgebundene Kommunikation in dem neuen Segment Kommunikation gebündelt, um die Unternehmensstruktur an die Marktentwicklung anzupassen. Gleichzeitig wurden die Sicherheits- und Chipkarten-Aktivitäten sowie die Sparte ASIC & Design Solutions in das erweiterte Segment Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket eingegliedert. Die Ergebnisse von früheren Berichtszeiträumen wurden entsprechend umgestellt, um einen Vergleich mit dem aktuellen Berichtszeitraum zu ermöglichen.

Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket

Trotz des insgesamt schwächeren Endkundenmarkts des Segments erzielte Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket einen ähnlichen Umsatz wie im vorausgegangenen Quartal. Diese stabile Entwicklung resultierte hauptsächlich aus dem höheren Absatzvolumen im Automobil- und Industriegeschäft. Umsatz und Ebit im Segment Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket wurden durch den starken Preisdruck im Sicherheits- und Chipkarten-Geschäft negativ beeinflusst. Auch Produktivitätssteigerungen konnten diese Effekte nicht gänzlich ausgleichen. Die Margen im Automobil- und Industriegeschäft entsprachen den Einschätzungen im Rahmen des Ausblicks vom letzten Quartal.

Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket: Ausblick für das dritte Quartal des Geschäftsjahrs 2005

Da das dritte Quartal saisonbedingt in der Automobilindustrie üblicherweise eine hohe Nachfrage verzeichnet, erwartet Infineon im Automobilbereich ein anhaltendes Wachstum im dritten Geschäftsquartal. Andererseits geht das Unternehmen davon aus, dass der Preisdruck in der Industriesparte anhält und der Gewinn im Geschäft mit Industrieprodukten dadurch im dritten Quartal leicht rückläufig sein wird. Für den Bereich Sicherheits- und Chipkartenlösungen erwartet Infineon im dritten Quartal des Geschäftsjahrs 2005 auf Grund der Entwicklung im weltweiten Markt für Chipkarten, dass die Schwäche weiter anhält. Auch wenn der Preisverfall bei Chipkarten-ICs schwer vorhersagbar ist, erwartet Infineon, dass die Produktivitätssteigerungen die Auswirkungen der fallenden Preise auf Umsatz und Ebit ausgleichen werden. Insgesamt geht das Unternehmen davon aus, dass Umsatz und Ebit in diesem Segment weiter stabil bleiben.

Kommunikation

Während die Umsätze im Bereich drahtgebundene Kommunikation stabil blieben, verzeichnete Infineon im zweiten Quartal des Geschäftsjahrs 2005 einen starken Umsatzrückgang im Bereich drahtlose Kommunikation. Hauptursachen für diese Entwicklung waren eine saisonale Abkühlung des weltweiten Marktes für Mobilfunktelefone im zweiten Quartal des Geschäftsjahrs sowie ein stärker als saisonal üblicher Nachfragerückgang bei einigen Kunden. Auf Grund des geringeren Absatzvolumens, anhaltend hoher Kosten für ungenutzte Fertigungskapazitäten und Nettokosten in Höhe von 44 Millionen Euro, die im Wesentlichen aus dem Verkauf und der Reorganisation des Geschäfts mit Glasfaserkomponenten und bestimmter anderer Geschäfte des Segments Kommunikation resultierten, kam es zu einem starken Anstieg des Ebit-Verlusts gegenüber dem Vorquartal.

Infineon und die Finisar Corporation haben einen Vertrag geschlossen, dem zufolge Finisar mit Wirkung zum 31. Januar 2005 das Geschäft mit optischen Transceiver-Produkten von Infineon im Austausch gegen 34 Millionen Finisar-Stammaktien übernimmt. Im April 2005 hat Infineon die 34 Millionen Finisar-Stammaktien an VantagePoint Venture Partners verkauft. Der Verkauf des Glasfaser-Transceiver-Geschäfts und der anschließende Verkauf der Finisar-Stammaktien hatten im zweiten Quartal eine positive Wirkung auf das Ebit in Höhe von 13 Millionen Euro. Die operativen Verluste des Geschäfts mit Glasfaserkomponenten werden das Ebit nach Abschluss des Geschäftsjahrs 2005 voraussichtlich nicht wesentlich beeinträchtigen.

Im April 2005 haben Infineon und Exar einen Vertrag unterzeichnet, nach dem Exar einen wesentlichen Teil der Optischen-Netzwerk-Aktivitäten erworben hat. Die aktuelle MetroMapper-Produktfamilie mit Lösungen für Ethernet over SONET bleibt Teil des Produktportfolios von Infineon. Das Geschäftsfeld Optische Netzwerke wird mit Wirkung zum 1. Juli 2005 aufgelöst. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Beitrag zu Umsatz und Ergebnis durch die verbleibenden Produkte dieses Bereichs nach diesem Datum vernachlässigbar sein wird.

Mit diesen Transaktionen hat Infineon klare Schritte eingeleitet, um die Aktivitäten im Bereich drahtgebundene Kommunikation auf Zugangsapplikationen zu konzentrieren und dieses Geschäft wieder in die Gewinnzone zu bringen.

Im zweiten Quartal des Geschäftsjahrs 2005 hat Infineon sein Portfolio drahtloser Lösungen gestärkt und mit E-GOLDradio einen CMOS-Chip vorgestellt, der Basisband- und RF-Funktionalität auf einem Chip kombiniert.

Kommunikation: Ausblick für das dritte Quartal des Geschäftsjahrs 2005

Im dritten Quartal des Geschäftsjahrs 2005 erwartet das Unternehmen im Vergleich zum Vorquartal einen stabilen oder leicht rückläufigen Umsatz. Hauptursache dafür ist die anhaltend schwache Nachfrage von einigen Kunden für Komponenten von Mobiltelefonen. Angesichts des voraussichtlich anhaltenden Preisdrucks im gesamten Segment Kommunikation und des geringeren Absatzvolumens geht das Unternehmen davon aus, dass sich im dritten Quartal des Geschäftsjahrs 2005 ein erheblicher Ebit-Fehlbetrag ergeben wird. Dennoch erwartet Infineon, dass die kürzlich vom Unternehmen implementierten Effizienzprogramme die Finanzergebnisse ab dem dritten Geschäftsquartal positiv zu beeinflussen beginnen. Dem entsprechend erwartet Infineon für das Segment eine Reduzierung des Fehlbetrags im Vergleich zum zweiten Geschäftsquartal.

Speicherprodukte

Der Rückgang bei Umsatz und Ebit gegenüber dem Vorquartal resultiert vor allem daraus, dass im ersten Quartal einmalige Lizenzeinnahmen in Höhe von 118 Millionen Euro im Zusammenhang mit der Einigung mit ProMOS realisiert wurden. Zudem wurde die Umsatz- und Ebit-Entwicklung negativ von einem starken Preisrückgang im weltweiten Speichermarkt beeinflusst, der durch das gestiegene Absatzvolumen und reduzierte Stückkosten nicht vollständig ausgeglichen werden konnte.

Im März 2005 haben Rambus und Infineon sich geeinigt, alle Rechtsstreitigkeiten beizulegen und eine Lizenzvereinbarung getroffen, nach der Infineon das Patent-Portfolio von Rambus für heutige und künftige Produkte von Infineon nutzen kann. Dadurch erhält Infineon von Rambus eine weltweit gültige Lizenz für die Nutzung von Rambus-Patenten und -Patentanmeldungen in Speicherprodukten. Infineon wird dafür vom 15. November 2005 bis zum 15. November 2007 vierteljährlich 5,85 Millionen US-Dollar zahlen.

Speicherprodukte: Ausblick für das dritte Quartal des Geschäftsjahrs 2005

Für das dritte Geschäftsquartal erwartet Infineon eine Zunahme der Speicherausstattung pro Rechner und der weltweiten Nachfrage nach Speicherbausteinen auf Grund der Preissenkungen für DRAMs im zweiten Quartal des Geschäftsjahrs 2005. Das Bit-Volumen wird voraussichtlich durch die höhere Kapazität bei Joint-Venture- und Foundry-Partnern stärker wachsen als der Gesamtmarkt. Das Unternehmen wird sich auch weiterhin darauf konzentrieren, sein Portfolio um Produkte mit höheren Margen zu erweitern, da diese nicht so stark von Preisschwankungen betroffen sind.

Sonstige

Die beträchtliche Steigerung des Ebit gegenüber dem Vorquartal ist im Wesentlichen auf den Gewinn von 13 Millionen Euro aus dem Verkauf der Venture-Capital-Aktivitäten von Infineon an Cipio Partners zurückzuführen.

Konzernfunktionen

Hauptursache für die Steigerung des Ebit-Fehlbetrags gegenüber dem Vorquartal waren Aufwendungen in Höhe von 31 Millionen Euro vor allem durch die Restrukturierung des Geschäfts mit Glasfaserkomponenten von Infineon.

Analysten und Presse-Telefonkonferenzen

Die Infineon Technologies AG wird am 26. April 2005 um 10.00 Uhr (MESZ) eine Telefonkonferenz (nur in englischer Sprache) mit Analysten und Investoren durchführen, um über die Entwicklung des Unternehmens im zweiten Quartal des Geschäftsjahrs 2005 zu informieren. Zusätzlich wird der Vorstand von Infineon um 11.30 Uhr (MESZ) eine Presse-Telefonkonferenz abhalten. Diese wird in Deutsch und in Englisch live über das Internet übertragen. Beide Telefonkonferenzen werden live und als Download auf der Website von Infineon unter http://www.infineon.com verfügbar sein.


Dieser Quartalsbericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von Infineon beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die Erwartungen dieser vorausschauenden Aussagen realistisch sind, können wir nicht dafür garantieren, dass die Erwartungen sich auch als richtig erweisen. Die Annahmen können Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den vorausschauenden Aussagen abweichen. Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören u.a. Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs- und Zinsschwankungen, Einführungen von Konkurrenzprodukten, mangelnde Akzeptanz neuer Produkte, die Ergebnisse der Wettbewerbsuntersuchungen und -klagen oder Dienstleistungen und Änderungen der Geschäftsstrategie. Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen durch Infineon ist weder geplant noch übernimmt Infineon die Verpflichtung dazu.

Informationsnummer

INFXX200504.051

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