Infineon meldet Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2002 und das vierte Quartal

08.11.2002 | Wirtschaftspresse

  • Umsatz lag im Geschäftsjahr 2002 bei 5,21 Milliarden Euro, 8 Prozent unter Vorjahr in weiterhin schwierigem Marktumfeld
  • Marktanteile in allen Zielmärkten hinzugewonnen
  • EBIT im Geschäftsjahr 2002 betrug minus 1,14 Milliarden Euro infolge starken Preisdrucks, insbesondere bei Speicherprodukten
  • Umsatz lag im vierten Quartal bei 1,38 Milliarden Euro, 1 Prozent unter Vorquartal, aber 28 Prozent über Vorjahreszeitraum; EBIT im vierten Quartal lag bei minus 292 Millionen Euro einschließlich Sondereffekten in Höhe von 119 Millionen Euro
  • Sequentiellem Umsatzanstieg in allen Logik-Bereichen steht rückläufiger Umsatz bei Speicherprodukten im vierten Quartal gegenüber
  • Weiterhin starke Cash-Position von 2 Milliarden Euro und wesentliche Steigerung des Free Cash Flow im Jahresvergleich sowie positiver Free Cash Flow im vierten Quartal

München, 8. November 2002 – Infineon Technologies AG (FSE/NYSE: IFX), einer der weltweit führenden Halbleiterhersteller, hat das Ergebnis für das am 30. September abgelaufene Geschäftsjahr 2002 bekannt gegeben. Danach ging der Umsatz gegenüber dem vorausgegangenen Geschäftsjahr um 8 Prozent auf 5,21 Milliarden Euro zurück. Ursache dafür waren die insgesamt schwache Nachfrage im Halbleitermarkt und der beträchtliche Preisdruck in allen Geschäftsbereichen, insbesondere bei Speicherprodukten. Trotzdem erzielte der Geschäftsbereich Automobil- und Industrieelektronik den bisher höchsten Quartals- und Jahresumsatz. Die Umsatzsteigerung von 16 Prozent im Jahresvergleich bei den Speicherprodukten resultiert aus dem höheren Produktionsvolumen infolge von Produktivitäts- und Kapazitätssteigerungen sowie einer Erhöhung des Bit-Wachstums. Diesen positiven Entwicklungen stand ein Umsatzrückgang in den Kommunikations- und Chipkarten-IC- Segmenten gegenüber, der im Wesentlichen auf die dramatisch reduzierten Investitionen globaler Netzbetreiber, die schwache Nachfrage und den insgesamt starken Preisdruck zurückzuführen ist.

Dr. Ulrich Schumacher, Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG, erläuterte: "Trotz der unerwartet lang anhaltenden schwierigen Marktbedingungen konnten wir im Geschäftsjahr 2002 den Umsatz in allen Logik-Segmenten von Quartal zu Quartal steigern. Im vierten Quartal schrieben drei Geschäftsbereiche operativ wieder schwarze Zahlen."

Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) im Geschäftsjahr 2002 lag bei minus 1,14 Milliarden Euro, gegenüber minus 1,02 Milliarden Euro im Vorjahr. Ursachen dafür waren hauptsächlich der anhaltende Preisdruck in der Branche und die rückläufige Nachfrage in den Kommunikations- und Chipkarten-IC-Segmenten, insbesondere während der ersten Jahreshälfte.

Der Nettoverlust betrug 1,02 Milliarden Euro gegenüber einem Nettoverlust von 591 Millionen Euro im vorausgegangenen Geschäftsjahr. Im Nettoverlust enthalten sind nicht ausgabenwirksame Aufwendungen in Höhe von 275 Millionen Euro für Steuerrückstellungen. Diese Steuerrückstellungen entsprechen den US-GAAP-Anforderungen, nach denen Faktoren wie bereits realisierte Verluste wesentlich stärker gewichtet werden als geplante positive Ergebnisse. Der Verlust pro Aktie (unverwässert und verwässert) betrug 1,47 Euro im Geschäftsjahr 2002 gegenüber einem Verlust pro Aktie von 0,92 Euro im Geschäftsjahr 2001.

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf insgesamt 1,06 Milliarden oder 20 Prozent vom Umsatz. Im Vorjahr lag dieser Wert bei 1,19 Milliarden Euro. Darin enthalten sind akquisitionsbedingte F&E-Aufwendungen von 37 Millionen Euro im Jahr 2002 und 69 Millionen Euro im Jahr 2001. "Wir haben weiterhin stark in F&E-Projekte und modernste Fertigungstechnologie investiert, um unsere Innovationskraft und unsere Position als Technologieführer zu festigen", erklärte Dr. Schumacher.

Die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten lagen im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 643 Millionen Euro oder 12 Prozent vom Gesamtumsatz. Im vorausgegangenen Geschäftsjahr waren es 786 Millionen Euro oder 14 Prozent vom Gesamtumsatz. Der Rückgang der Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten ist auf die erfolgreiche Umsetzung des Kostensenkungsprogramms Impact zurückzuführen.

Die strategischen Investitionen in modernste Logik-Kapazitäten und in die erfolgreiche Einführung der wesentlich produktiveren 300mm-Fertigungstechnologie haben dazu beigetragen, die Kostenposition des Unternehmens deutlich zu verbessern. Darüber hinaus wird Infineon durch seine strategischen Fertigungs-Allianzen die Produktionskapazitäten erhöhen und gleichzeitig die Kapitalinvestitionen reduzieren.

Im Geschäftsjahr 2002 verbesserte Infineon den Free Cash Flow (Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit minus Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit, bereinigt um Wertpapiere des Umlaufvermögens) deutlich auf minus 360 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2001 lag dieser Wert noch bei minus 1,99 Milliarden Euro. Diese Verbesserung ergibt sich hauptsächlich aus einer wesentlichen Reduzierung der Investitionen auf 643 Millionen Euro, gegenüber 2,28 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2001. Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit stieg gegenüber dem vorausgegangenen Geschäftsjahr von 211 Millionen Euro auf 237 Millionen Euro.

Infineon verbesserte die Brutto-Cash-Position (Zahlungsmittel, Wertpapiere des Umlaufvermögens und als Sicherheitsleistungen hinterlegte Zahlungsmittel) auf 2 Milliarden Euro, gegenüber 936 Millionen Euro zum Ende des Geschäftsjahres 2001.

"Durch die erfolgreiche Umsetzung unseres Kostensenkungsprogramms Impact, das seit Juni 2001 zu Cash-wirksamen Einsparungen von über 2 Milliarden Euro geführt hat, konnten wir unseren Free Cash Flow und unsere Brutto-Cash-Position wesentlich verbessern. Damit verfügen wir über eine solide finanzielle Basis sowie ausreichende Flexibilität, um unsere Position im Wettbewerb zu halten", kommentierte Dr. Schumacher.

Der außerhalb Europas erwirtschaftete Umsatz erreichte einen Anteil von 54 Prozent am Gesamtumsatz. Im vorausgegangenen Geschäftsjahr lag dieser Wert bei 47 Prozent. Der Umsatzanstieg außerhalb Europas dokumentiert die erfolgreiche Strategie von Infineon, das Geschäft auf globaler Ebene auszuweiten und den Marktanteil in Nordamerika und Asien, einschließlich Japan, auszubauen. Zum 30. September 2002 beschäftigte Infineon weltweit ca. 30.400 Mitarbeiter, davon etwa 5.400 in Forschung und Entwicklung.

Ergebnis für das vierte Quartal 2002

Der Umsatz für das vierte Geschäftsquartal 2002 betrug 1,38 Milliarden Euro und lag damit 1 Prozent unter dem Wert des Vorquartals, jedoch 28 Prozent über dem Wert des vierten Quartals im Geschäftsjahr 2001. Das EBIT im vierten Quartal lag bei minus 292 Millionen Euro, gegenüber minus 107 Millionen Euro im vorausgegangenen Quartal, im Wesentlichen infolge der preisbedingt gestiegenen Verluste bei den Speicherprodukten. Der EBIT-Verlust im vierten Quartal 2002 enthielt Sondereffekte in Höhe von 119 Millionen Euro, die sich aus Abschreibungen von Lagerbeständen in Höhe von 68 Millionen Euro, akquisitionsbedingten Aufwendungen in Höhe von 47 Millionen Euro und anderen Netto-Aufwendungen in Höhe von 4 Millionen Euro zusammensetzten. Der EBIT-Verlust im vierten Geschäftsquartal 2001 enthielt Sondereffekte in Höhe von 296 Millionen Euro, die sich aus Abschreibungen von Lagerbeständen in Höhe von 142 Millionen Euro, akquisitionsbedingten Aufwendungen in Höhe von 67 Millionen Euro sowie anderen Netto-Aufwendungen in Höhe von 87 Millionen Euro zusammensetzen. Der Nettoverlust im abgelaufenen Quartal, der Wertberichtigungen auf latente Steuern in Höhe von 275 Millionen Euro enthält, lag bei 506 Millionen Euro, gegenüber einem Nettoverlust von 76 Millionen Euro im Vorquartal und einem Nettoverlust von 523 Millionen Euro im gleichen Quartal des Vorjahres.

Performance der einzelnen Geschäftsbereiche

Der Geschäftsbereich Automobil- und Industrieelektronik erreichte im vierten Quartal mit 321 Millionen Euro einen Rekordumsatz, der einer Steigerung von 4 Prozent gegenüber dem Vorquartal und von 14 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum entspricht. Die Ursachen lagen hauptsächlich in den gestiegenen Umsätzen in den Bereichen Stromversorgung sowie Karosserie und Komfort. Das EBIT stieg gegenüber dem vorausgegangenen Quartal um 27 Prozent von 30 Millionen Euro auf 38 Millionen Euro und gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 46 Prozent.

Für das Geschäftsjahr 2002 meldete der Geschäftsbereich Automobil- und Industrieelektronik einen Rekordumsatz von 1,2 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung von 4 Prozent gegenüber dem Geschäftsjahr 2001. Aufgrund starken Wettbewerbs und Preisdrucks lag das EBIT mit 111 Millionen Euro um 22 Prozent unter dem Wert des letzten Geschäftsjahres.

Die gute Umsatzentwicklung im abgelaufenen Quartal und im gesamten Geschäftsjahr verdeutlicht die führende Position von Infineon bei Komfortanwendungen im Automobilsektor und bei Stromversorgungen für PC-Motherboards sowie die weiter verbesserte Produktivität. Infineon hat seine TriCore-Microcontroller-Technologie für Motorsteuerungen der nächsten Generation weiter bei führenden Automobilherstellern etabliert, insbesondere in Europa und den USA. Der Bereich hat darüber hinaus das Sensoren-Segment restrukturiert, um die Wachstumsmärkte für Druck- und Temperatursensoren in Automobilen noch besser bedienen zu können. Im Jahr 2001 baute Infineon seine führende Position bei der Automobilelektronik (einschließlich Unterhaltungselektronik im Auto) als Nummer Zwei weltweit und als Nummer Eins in Europa weiter aus und gewann Marktanteile hinzu (Quelle: Strategy Analytics).

Der Geschäftsbereich drahtgebundene Kommunikation steigerte den Umsatz im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 2 Prozent auf 105 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging der Umsatz jedoch um 26 Prozent zurück. Die Steigerung gegenüber dem vorausgegangenen Quartal ist auf erhöhte Umsätze mit der Breitband-Zugangstechnologie VDSL/10BaseS in Asien zurückzuführen. Das EBIT verbesserte sich gegenüber dem Vorquartal von minus 49 Millionen Euro auf minus 44 Millionen Euro, im Vergleich zum vierten Quartal des Geschäftsjahres 2001 von minus 138 Millionen Euro sogar deutlich.

Der Umsatz im Geschäftsjahr 2002 betrug 386 Millionen Euro und lag damit im Jahresvergleich um nahezu 50 Prozent niedriger. Die Ursache für diese Entwicklung war der dramatische Rückgang der Infrastrukturinvestitionen für konventionelle und Glasfaserprodukte bei globalen Netzbetreibern. Das EBIT lag bei minus 245 Millionen Euro, gegenüber minus 93 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2001.

Trotz der schwierigen Marktbedingungen festigte Infineon seine Marktposition im Gesamtmarkt für Teilnehmerzugangs-Produkte (konventionelle und Breitbandkomponenten) als Nummer Drei weltweit (Quelle: iSuppli). Darüber hinaus baute Infineon seine Position als führender Hersteller von Breitband-Zugangstechnologie der nächsten Generation mit wichtigen Design-Wins bei ADSL (z.B. Alcatel) und VDSL/10BaseS in Asien aus. Bei VDSL/10BaseS ist Infineon der führende Lieferant für mehr als 70 Hersteller, darunter Huawei Technologies, ZyXEL, Sumitomo Electric, Allied Telesis KK und Telson.

Der Geschäftsbereich drahtlose Kommunikation steigerte den Umsatz im vierten Quartal auf 249 Millionen Euro und damit um 18 Prozent über den Wert des vorausgegangenen Quartals sowie um 39 Prozent gegenüber dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Der Umsatzanstieg wurde getragen durch die verstärkte Nachfrage nach Bluetooth- und drahtlosen Wide-Area-Produkten (Basisband-ICs). Das EBIT betrug minus 29 Millionen Euro, gegenüber einem positiven EBIT von 2 Millionen Euro im vorausgegangenen Quartal und verbesserte sich von einem Minus von 77 Millionen Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Im Ergebnis des vierten Quartals enthalten sind akquisitionsbedingte Aufwendungen in Höhe von 39 Millionen Euro für die Übernahme von Ericsson Microelectronics. Ohne Berücksichtigung dieser Aufwendungen hätte der Bereich ein positives EBIT von 10 Millionen Euro erzielt.

Der Umsatz im Geschäftsjahr 2002 betrug 874 Millionen Euro, das entspricht einem Rückgang von 9 Prozent gegenüber dem vorausgegangenen Geschäftsjahr. Der Umsatzrückgang ist im Wesentlichen auf geringere Preise zurückzuführen, insbesondere für Basisband-Produkte. Das EBIT für das gesamte Geschäftsjahr lag bei minus 82 Millionen Euro, gegenüber minus 178 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2001. Diese positive Entwicklung ist auf Produktivitätssteigerungen und einen verbesserten Produktmix zurückzuführen.

Aufgrund der führenden Position des Unternehmens bei anwendungsspezifischen Mobilfunk-Lösungen, Hochfrequenz-ICs und Bluetooth-Komponenten sind die Umsätze in diesem Segment während der letzten fünf Quartale kontinuierlich gestiegen. Für Multimedia-Handys auf GPRS- und EDGE-Basis sind erste Muster des S-GOLD, einem Basisbandcontroller mit integriertem Applikationsprozessor, verfügbar. Mehrere Schlüsselkunden von Infineon haben sich bereits für den Einsatz von S-GOLD in ihren künftigen Mobilfunkendgeräten entschlossen. In der ersten Hälfte 2002 lieferte Infineon rund ein Drittel aller Bluetooth-Chips weltweit. Infineon hat seine Marktposition weiter gefestigt und konnte in der letzten Zeit, vor allem in Asien, mehr als zehn Design-Wins für komplette GSM-/GPRS-Lösungen verzeichnen.

Der Geschäftsbereich Sicherheits- & Chipkarten-ICs erreichte im vierten Quartal einen Umsatz von 129 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung von 8 Prozent gegenüber dem vorausgegangenen Quartal und von 29 Prozent im Jahresvergleich. Das EBIT betrug 3 Millionen Euro und konnte damit von minus 4 Millionen Euro im vorausgegangenen Quartal bzw. von minus 2 Millionen Euro im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2001 gesteigert werden.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2002 meldete der Geschäftsbereich Sicherheits- & Chipkarten-ICs einen Umsatz von 421 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang von 28 Prozent gegenüber 2001. Das EBIT lag bei einem Minus von 52 Millionen Euro, gegenüber einem positiven EBIT von 27 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2001. Der Rückgang bei Umsatz und EBIT reflektiert die insgesamt schwache Nachfrage und den hohen Preisdruck, insbesondere bei SIM-Karten-ICs.

Die fortgesetzte positive Entwicklung in diesem Segment wurde hauptsächlich von den gestiegenen Umsätzen mit Sicherheitscontrollern für die mobile Kommunikation sowie für Banken- und Identifikations-Anwendungen getragen. Im Geschäftsjahr 2001 war Infineon bereits im vierten Jahr in Folge weltweiter Marktführer im Bereich Chipkarten-ICs. Das Unternehmen steigerte seinen Marktanteil nach Umsatz auf 39 Prozent (Quelle: Dataquest) und erhielt von Frost & Sullivan die Auszeichnung "Marktführer 2002". Darüber hinaus ist Infineon weltweit in allen wichtigen Identifikationsprojekten vertreten, z.B. Sicherheitsausweis für das amerikanische Verteidigungsministerium, Ausweisprojekt in Hongkong, Gesundheitsausweis in Taiwan. Infineon kann außerdem als erstes Unternehmen eine Sicherheitslösung zur Verfügung stellen, die den Anforderungen der Trusted Computing Platform Alliance entspricht.

Der Geschäftsbereich Speicherprodukte erreichte im vierten Quartal einen Umsatz von 429 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang von 21 Prozent im Vergleich zum vorausgegangenen Quartal, aber einer Zunahme von 77 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Das EBIT lag bei minus 200 Millionen Euro, gegenüber minus 17 Millionen Euro im Vorquartal. Im Vergleich zu einem Minus von 522 Millionen Euro im vierten Quartal 2001 konnte das EBIT jedoch wesentlich verbessert werden. Der Umsatzrückgang und die Verluste sind im Wesentlichen auf den starken Preisverfall bei SDRAM-Produkten zurückzuführen. Der Preisrückgang bei Standard-SDRAM-Produkten wurde jedoch teilweise ausgeglichen durch den höheren Bit-Absatz und die verbesserte Produktivität aufgrund der erfolgreichen Einführung der 300mm-Fertigung sowie den Umstieg auf die 0,14-Micron-Technologie. Im Quartalsverlust berücksichtigt sind Abschreibungen von Lagerbeständen in Höhe von 55 Millionen Euro.

Im Geschäftsjahr 2002 verzeichnete der Geschäftsbereich Speicherprodukte einen Umsatz von 1,84 Milliarden Euro und damit 16 Prozent mehr als im Geschäftsjahr 2001. Gleichzeitig konnte das EBIT von minus 931 Millionen Euro im vorausgegangenen Geschäftsjahr auf minus 616 Millionen Euro verbessert werden. Der Umsatzanstieg und der reduzierte Verlust reflektieren das höhere Produktionsvolumen infolge der Produktivitäts- und Kapazitätssteigerungen sowie die Steigerung des Bit-Wachstums, verursacht durch Speicher-Erweiterungen im PC- und Server-Markt.

Mitte des Jahres 2002 war Infineon nach Angaben von iSuppli der weltweit drittgrößte DRAM-Anbieter. Der Geschäftsbereich Speicherprodukte erzielte weitere technologische Meilensteine. So wurden unter anderem planmäßig 4.000 Wafer-Starts pro Woche im 300-mm-Werk in Dresden erreicht. Außerdem hat Infineon bei Intel 512-Megabit-DDR-Komponenten und 2-Gigabyte-DDR-Registered-Module validiert und ist damit eines von weltweit zwei Unternehmen, die diese Anforderungen erfüllt haben. Die Volumenproduktion von 256-Megabit-Mobile-RAM ist angelaufen und kommt verstärkt bei wichtigen PDA-Herstellern zum Einsatz.

Im Geschäftsbereich Sonstige betrug der Umsatz im vierten Quartal 137 Millionen Euro. Das entspricht einem Anstieg von 29 Prozent gegenüber dem vorausgegangenen Quartal und von 6 Prozent im Jahresvergleich. Das EBIT lag bei minus 5 Millionen Euro, im Vergleich zu einem positiven Ergebnis von 5 Millionen Euro im vorausgegangenen Quartal. Im Geschäftsjahr 2002 wurden 434 Millionen Euro umgesetzt –23 Prozent weniger als im Geschäftsjahr 2001. Das EBIT lag bei insgesamt 6 Millionen Euro, gegenüber 188 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2001. Das EBIT im Geschäftsjahr 2001 beinhaltete Einnahmen in Höhe von 202 Millionen Euro aus dem Verkauf des Geschäftsbereichs Image and Video.

Ausblick für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2003

"Der Ausblick für die kommenden Monate zeigt noch keine eindeutigen Anzeichen für einen nachhaltigen Anstieg der Nachfrage. In einem schwierigen Marktumfeld haben wir unseren Umsatz in allen Logiksegmenten über die letzten vier Quartale um 25 Prozent gesteigert. Wir sehen derzeit eine Stabilisierung der Nachfrage in der Mobilkommunikation und einen moderaten Anstieg in der Automobilelektronik. Die Entwicklung der Nachfrage in den Segmenten drahtgebundene Kommunikation und Chipkarten bleibt bis zum Ende unseres zweiten Geschäftsquartals ungewiss. Wir erwarten auch, dass der Preisdruck in allen Bereichen während der kommenden Monate anhält", erklärte Dr. Schumacher.

Im Markt für Mobiltelefone sieht Infineon eine Stabilisierung der Nachfrage, die im Wesentlichen auf die fortschreitende Etablierung der aktuellen Generation von GSM-/GPRS-Geräten zurückzuführen ist.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2003 erwartet Infineon einen insgesamt positiven Trend im Markt für Sicherheits- und Chipkarten-ICs, bis zum Frühjahr 2003 allerdings eine rückläufige Marktentwicklung. Das Unternehmen erwartet ein Wachstum hauptsächlich bei Anwendungen für elektronische Zahlungsmittel und Identifikations-Applikationen.

Das Marktumfeld für Telekommunikationsinfrastruktur wird voraussichtlich im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2003 schwierig bleiben, da die globalen Netzbetreiber auch weiterhin nur in geringem Umfang Investitionen tätigen werden. Im Bereich Breitband-Zugangslösungen (ADSL/VDSL) erwartet Infineon jedoch – insbesondere in Asien und Japan – ein moderates Wachstum für das laufende Geschäftsjahr.

Die weltweite Automobilproduktion wird sich voraussichtlich im Jahr 2003 bei verstärktem Preisdruck auf Zulieferer im Bereich Automobilelektronik und Automobilhalbleiter stabilisieren. Infineon erwartet jedoch für das aktuelle Geschäftsjahr ein moderates Wachstum im Geschäftsbereich Automobilelektronik durch eine weitere Zunahme des Elektronikanteils in allen Automobil-Applikationen, durch seine strategische Kundenbasis, weitere Ausweitung der Aktivitäten in Nordamerika und Japan sowie höhere Standards in den Bereichen Sicherheit, Karosserie und Komfort.

Trotz der aktuell steigenden Nachfrage und des Preisanstiegs im Bereich Speicherprodukte ist es noch zu früh, um von einer nachhaltigen Verbesserung des Marktes auszugehen. Infineon wird sich auch weiterhin darauf konzentrieren, die Kosten für seine DRAM-Produktion zu senken, das DRAM-Produktportfolio zu erweitern und den Produktmix der Speicherprodukte zu verbessern.

"Wir denken, dass wir durch unsere 300mm-Technologieführerschaft in Kombination mit unseren strategischen Allianzen in Taiwan zusätzliche Marktanteile gewinnen und als eines der ersten Unternehmen bei einer Erholung des DRAM-Marktes profitabel wachsen werden", erklärte Dr. Schumacher.

"Unser ehrgeiziges strategisches Ziel ist es, zu einem der Top-Vier-Halbleiterunternehmen zu gehören und unseren weltweiten Marktanteil auf sechs Prozent zu verdoppeln. Wir gehen davon aus, dass Infineon hauptsächlich durch organisches Wachstum, unterstützt durch Kooperationen und strategische Akquisitionen wachsen wird. Wir werden unser starkes Produkt- und Technologieportfolio, unser System-Know-how und unsere strategischen Partnerschaften nutzen, um zur Profitabilität zurückzukehren. Die Ausweitung unseres Lösungsgeschäfts wird dabei ein wichtiger Bestandteil bei der Implementierung unserer Strategie in den nächsten Jahren sein", erläuterte Dr. Schumacher.

Pressekonferenz und Telefonkonferenz

Infineon Technologies wird am 8. November um 11:00 Uhr (MEZ) eine Pressekonferenz durchführen, die live im Internet übertragen wird. Außerdem veranstaltet das Unternehmen am selben Tag um 15:00 Uhr (MEZ) eine Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren, um über die Performance des Unternehmens im Geschäftsjahr 2002 zu informieren. Auch die Telefonkonferenz wird live und als Download auf der Website von Infineon unter http://www.infineon.com verfügbar sein.

Dieser Jahresbericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von Infineon beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die Erwartungen dieser vorausschauenden Aussagen realistisch sind, können wir nicht dafür garantieren, dass die Erwartungen sich auch als richtig erweisen. Die Annahmen können Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den vorausschauenden Aussagen abweichen. Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören u.a.: Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs- und Zinsschwankungen, Einführungen von Konkurrenzprodukten, mangelnde Akzeptanz neuer Produkte oder Dienstleistungen und Änderungen der Geschäftsstrategie. Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen durch Infineon ist weder geplant noch übernimmt Infineon die Verpflichtung dazu.

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