Infineon meldet Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2001 und das vierte Quartal
- Umsatzrückgang gegenüber Vorjahr um 22 Prozent auf 5,67 Mrd. Euro; starke Abschwächung im Halbleitermarkt; Umsatz in Nicht-Speicherbereichen im Jahresvergleich um 10 Prozent gestiegen
- Nettoverlust im Gesamtjahr beläuft sich auf 591 Millionen Euro; starker Preisverfall insbesondere bei Speicherprodukten; Sondereffekte durch Abschreibungen von Lagerbeständen, Restrukturierungskosten und akquisitionsbedingte Aufwendungen
- Umsatz im vierten Quartal verringert sich gegenüber vergleichbarem Vorjahreszeitraum um 54 Prozent auf 1,09 Mrd. Euro und um 15 Prozent gegenüber Vorquartal; verursacht durch fortgesetzten Nachfragerückgang und weiteren Preisverfall; Nettoverlust beträgt 523 Millionen Euro
- Solide Netto-Cash-Position durch Implementierung von Kostensenkungsmaßnahmen; Einsparungen von 1 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2002
München, 13. November 2001 – Die Infineon Technologies AG (FSE/NYSE: IFX) hat die Ergebnisse für ihr am 30. September 2001 abgelaufenes Geschäftsjahr bekannt- gegeben. Demnach wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Umsatz von 5,67 Milliarden Euro erreicht. Das entspricht einem Rückgang von 22 Prozent gegenüber dem vorausgegangenen Geschäftsjahr. Diese Entwicklung ist zurückzuführen auf einen starken Rückgang im gesamten Halbleitermarkt, der nach Marktprognosen in diesem Kalenderjahr um über 30 Prozent sinken wird. Besonders betroffen waren hiervon Speicherbausteine und Produkte für die mobile Kommunikation. In den Nicht-Speicherbereichen stieg der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um 10 Prozent. Hierbei verzeichneten die Segmente Drahtgebundene Kommunikation, Sicherheits- und Chipkarten-ICs sowie Automobil- und Industrieelektronik einen beträchtlichen Anstieg, obwohl der Umsatz in den meisten dieser Segmente im vierten Quartal zurückging.
Das EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) ging auf minus 1,02 Milliarden Euro zurück. Im Geschäftsjahr 2000 hatte Infineon ein positives EBIT von 1,67 Milliarden Euro verzeichnet. Das Ergebnis wurde durch den starken Preisverfall, insbesondere bei den Speicherprodukten, und die Kosten für derzeit ungenutzte Kapazitäten in den meisten Nicht-Speicher-Segmenten negativ beeinflusst. Dieser Verlust beinhaltet Aufwendungen von 358 Millionen Euro für die Abschreibungen von Lagerbeständen, akquisitionsbedingte Kosten in Höhe von 111 Millionen Euro, Restrukturierungskosten in Höhe von 117 Millionen Euro, Wertberichtigungen in Höhe von 25 Millionen Euro sowie Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf nicht-strategischer Geschäftseinheiten in Höhe von 235 Millionen Euro. Ohne diese Aufwendungen und Erträge lag das negative EBIT bei 648 Millionen Euro.
Der Nettoverlust betrug 591 Millionen Euro, gegenüber einem Gewinn von 1,13 Milliarden Euro im Vorjahr. Im Nettoverlust berücksichtigt ist eine Steuerentlastung in Höhe von 428 Millionen Euro. Der Verlust pro Aktie für das Geschäftsjahr 2001 lag bei 0,92 Euro, im Vergleich zu einem Gewinn pro Aktie von 1,83 Euro im Geschäftsjahr 2000.
"Wir haben aufgrund unserer Technologieführerschaft und unserer Systemlösungskompetenz trotz des sehr schwierigen Marktumfelds eine starke Performance gezeigt. Die Marktbedingungen haben sich wesentlich verschlechtert, insbesondere bei Speicherprodukten und in der Drahtlosen Kommunikation", erklärte Dr. Ulrich Schumacher, Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG. "Große Fortschritte haben wir bei der Implementierung unseres umfassenden Kostensenkungsprogramms Impact gemacht. Mit Impact wollen wir Kosteneinsparungen von mehr als 1 Milliarde Euro bis zum Ende des Geschäftsjahres 2002 erreichen."
Darüber hinaus hat Infineon die Investitionen im Geschäftsjahr 2001 von den ursprünglich geplanten 2,8 Milliarden Euro auf 2,3 Milliarden Euro gekürzt. Die geplanten Investitionen für das am 1. Oktober begonnene Geschäftsjahr werden auf 900 Millionen Euro reduziert. Diese Maßnahmen werden die Technologieführerschaft von Infineon jedoch nicht beeinträchtigen. Das Unternehmen wird auch weiterhin in seine strategischen Projekte investieren.
Mit der Kapitalerhöhung im Juli dieses Jahres hat Infineon einen Erlös von 1,48 Milliarden Euro erzielt. Das Unternehmen hat ferner im vierten Quartal 653 Millionen Euro aus dem Verkauf der Infrarot-Aktivitäten und seiner Anteile am Joint Venture mit Osram erlöst. Mit diesen Maßnahmen hat Infineon zum Ende des Geschäftsjahres 2001 eine positive Netto-Cash-Position von 568 Millionen Euro erreicht.
Die Bruttomarge reduzierte sich im Vergleich zum vorausgegangenen Geschäftsjahr von 44 auf 14 Prozent. Dies ist auf den deutlichen Preisverfall und geringere Auslastung an einigen Produktionsstandorten zurückzuführen. Ohne Berücksichtigung der Abschreibungen von Lagerbeständen erreichte Infineon eine Bruttomarge von 20 Prozent.
Die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten lagen bei 786 Millionen Euro und erreichten einen Anteil von 14 Prozent am Gesamtumsatz gegenüber 9 Prozent im Vorjahr. Der prozentuale Anstieg im Vergleich zum Gesamtumsatz beruht vor allem auf dem Umsatzrückgang. Hinzu kommt die Ausweitung der Vertriebsaktivitäten, insbesondere in Asien und Japan, die aufgrund der ursprünglich erwarteten Umsatzsteigerung für das Geschäftsjahr 2001 vorgenommen worden war.
Die Investitionen für Forschung und Entwicklung lagen bei insgesamt 1,19 Milliarden Euro und damit bei 21 Prozent des Gesamtumsatzes gegenüber 14 Prozent im Vorjahr. Darin enthalten sind Sonderaufwendungen für Forschung und Entwicklung von 69 Millionen Euro im Vergleich zu 26 Millionen im Vorjahr. Die Investitionen für Forschung und Entwicklung entfielen im Wesentlichen auf Produktentwicklungen in den Zielmärkten von Infineon. Dazu gehören neben der nächsten Mobilfunkgeneration auch optische 10-40-Gigabit-Netzwerke, DSL-Produkte und hoch entwickelte Sicherheitslösungen. Außerdem wurde in neue Prozesstechnologien zur Produktivitätssteigerung investiert.
Der außerhalb Europas erwirtschaftete Umsatz erreichte einen Anteil von 47 Prozent am Gesamtumsatz, gegenüber 55 Prozent im vorausgegangenen Geschäftsjahr. Zum 30. September 2001 beschäftigte Infineon über 33.800 Mitarbeiter weltweit, davon mehr als 5.500 in den Bereichen Forschung und Entwicklung.
Entwicklungen im vierten Quartal
Der Umsatz im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2001 lag bei 1,09 Milliarden Euro und damit 54 Prozent niedriger als im vergleichbaren Vorjahresquartal sowie 15 Prozent niedriger als im dritten Quartal. Der Speicherpreis ging nochmals zurück und eine weitere Verschlechterung der Marktbedingungen hatte negative Auswirkungen auf alle Geschäftsbereiche von Infineon.
Das EBIT ging zurück auf minus 882 Millionen Euro. Im gleichen Quartal des Vorjahres wurde ein positives EBIT von 807 Millionen Euro erreicht, im dritten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres ein negatives EBIT von 598 Millionen Euro. Der Verlust von Infineon wurde verursacht durch den zunehmenden Preisdruck in allen Segmenten, weitere Auftragsstornierungen und Kosten für derzeit ungenutzte Produktionskapazitäten. Der Verlust beinhaltet auch Restrukturierungskosten in Höhe von 117 Millionen Euro, Abschreibungen von Lagerbeständen in Höhe von 142 Millionen, akquisitionsbedingte Kosten von 67 Millionen Euro und Wertberichtigungen in Höhe von 14 Millionen Euro sowie Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf nicht-strategischer Geschäftseinheiten in Höhe von 33 Millionen Euro. Ohne Berücksichtigung dieser Effekte lag das negative EBIT bei 575 Millionen Euro.
Im vierten Quartal erzielte das Unternehmen einen Nettoverlust von 523 Millionen Euro, gegenüber einem Nettogewinn von 581 Millionen Euro im vergleichbaren Quartal des Geschäftsjahres 2000 und einem Verlust von 371 Millionen Euro im Vorquartal. Der Verlust pro Aktie betrug 0,76 Euro im Vergleich zu einem Gewinn pro Aktie von 0,93 Euro in vierten Quartal des Geschäftsjahres 2000 und einem Verlust pro Aktie von 0,59 Euro im dritten Quartal.
Infineon verzeichnete im vierten Quartal eine negative Bruttomarge von 32 Prozent gegenüber einer positiven Bruttomarge von 53 Prozent im vierten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres und einer negativen Bruttomarge (einschließlich des Effektes von Abschreibungen für Lagerbestände) von 1 Prozent im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2001. Die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten erreichten einen Anteil von 16 Prozent am Gesamtumsatz; im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2000 lag dieser Anteil bei 9 Prozent, im Vorquartal bei 17 Prozent.
Die Investitionen für Forschung und Entwicklung betrugen im vierten Quartal insgesamt 344 Millionen Euro. In Relation zum Gesamtumsatz lag der Anteil der Forschungs- und Entwicklungskosten bei 32 Prozent gegenüber 25 Prozent im dritten Quartal und 15 Prozent im vergleichbaren Vorjahresquartal. Die Ursache für diese Entwicklung war hauptsächlich der weitere Umsatzrückgang. In absoluten Zahlen gingen die Forschungs- und Entwicklungskosten im Jahresvergleich um 1 Prozent zurück und stiegen um 8 Prozent gegenüber dem vorausgegangenen Quartal. Enthalten sind außerdem 56 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung im Zusammenhang mit der Akquisition von Catamaran Communications.
Performance der einzelnen Geschäftsbereiche
Im Geschäftsjahr 2001 hat Infineon einige seiner Geschäftsgebiete reorganisiert und sich damit noch besser den Kunden- und Marktanforderungen angepasst. Mit Wirkung zum 1. Oktober 2000 beinhaltet das Segment Sonstige Geschäftsbereiche Aktivitäten, die zuvor unter Konzernfunktionen berichtet wurden, die Image- und Video- sowie die Infrarot-Aktivitäten (zuvor unter Drahtgebundene Kommunikation berichtet) und die Erlöse aus deren Verkauf. Die Angaben der vorausgegangenen Berichtszeiträume wurden in der Struktur und Präsentation für das Geschäftsjahr 2001 dementsprechend angepasst, um die Vergleichbarkeit zu ermöglichen.
Der Infineon-Geschäftsbereich Drahtgebundene Kommunikation erhöhte seinen Umsatz auf 768 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2001. Das entspricht einer Steigerung von 15 Prozent gegenüber dem Geschäftsjahr 2000, die im Wesentlichen durch die weiterhin starke Nachfrage nach herkömmlichen Anschluss-Produkten und Glasfaserlösungen, insbesondere in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres, getragen wurde. Beim EBIT wurde inklusive akquisitionsbedingter Aufwendungen ein Verlust von 95 Millionen Euro verbucht. Im Geschäftsjahr 2000 lag das EBIT bei plus 47 Millionen Euro. Ohne Berücksichtigung dieser Aufwendungen lag das EBIT im Geschäftsjahr 2001 bei 16 Millionen Euro, gegenüber 106 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2000.
Im Verlauf des Geschäftsjahres 2001 hat Infineon seinen Geschäftsbereich Drahtgebundene Kommunikation durch Akquisitionen gestärkt. So hat Infineon mit Catamaran Communications ein führendes Unternehmen im schnell wachsenden Segment der 10-Gbit/s-Technologie und der nächsten Generation von optischen 40-Gbit/s-Netzwerken übernommen. Darüber hinaus wurde mit Ardent Technologies ein Hersteller von LAN-Switching-Technologien akquiriert. Außerdem hat Infineon Aktivitäten veräußert, die nicht zum Kerngeschäft gehören, darunter die Geschäftsbereiche Infrarot-Komponenten sowie Image und Video. Mit diesen Maßnahmen hat Infineon die Optimierung des Produktportfolios in diesem Segment abgeschlossen.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Zunehmende Marktdurchdringung bei Breitband-Zugangsprodukten mit der VDSL/10BaseS Ethernet-to-the-Home-Lösung, insbesondere in Asien, wichtiges Design-In für 64-Kanal-DSLAM (ADSL-Linecard) bei einem großen europäischen OEM.
- Stärkung der Führungsposition im Markt für optische Netzwerke, einschließlich Gigabit-Ethernet-Modulen; Infineon als einer der ersten Anbieter von 10-Gigabit-Ethernet-Modulen und modernen Parallel-Optical-Link-Modulen (PAROLI).
- Führende 10-Gbit/s SONET/SDH PMD- und PHY-Komponenten, darunter die erste 40Gbit/s-PHY-Lösung auf Silizium-Germanium-Basis; Design-In von Komponenten bei führenden Anbietern optischer Lösungen, z.B. strategische Zulieferkooperation mit Lucent.
- Weiterhin starke Position bei herkömmlicher Telekommunikations-Infrastruktur mit analogen Teilnehmeranschlüssen und ISDN-Zugangstechnologien.
Im vierten Quartal lag der Umsatz des Geschäftsbereichs Drahtgebundene Kommunikation bei 142 Millionen Euro und damit um 29 Prozent unter dem Umsatz des vergleichbaren Vorjahresquartals sowie 24 Prozent unter dem Umsatz des dritten Quartals. Das EBIT des Geschäftsbereichs verringerte sich auf einen Verlust von 138 Millionen Euro und ging damit gegenüber dem vierten Quartal des vorherigen Geschäftsjahres um 125 Millionen Euro zurück. Im Vergleich zum vorausgegangenen Quartal lag der Rückgang bei 112 Millionen Euro. Der EBIT-Rückgang gegenüber dem vorausgegangenen Quartal beinhaltet vor allem akquisitionsbedingte Aufwendungen von 67 Millionen Euro, Wertberichtigungen in Höhe von 14 Millionen Euro für Technologie, die von Ardent übernommen wurde, geringere Umsätze mit Produkten, die hohe Margen bieten und die Kosten für ungenutzte Produktionskapazitäten.
Im Geschäftsjahr 2001 lag der Umsatz des Infineon-Geschäftsbereichs Drahtlose Kommunikation bei 997 Millionen Euro und damit 18 Prozent unter dem Umsatz des Geschäftsjahres 2000. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf die beträchtliche Verschlechterung der Marktsituation bei Mobiltelefonen zurückzuführen. Das EBIT ging zurück auf einen Verlust von 178 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2000 wurde ein positives EBIT von 261 Millionen erreicht. Dies ist vor allem auf den starken Preisdruck, ein geringeres Umsatzvolumen und Abschreibungen von Lagerbeständen zurückzuführen.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Weiterer Kompetenzausbau bei Systemlösungen für GSM/GPRS/UMTS-Applikationen.
- Wichtiger Vertragsabschluss mit führendem Mobiltelefonhersteller in China.
- Ausbau der Führungsposition im Bereich drahtlose Kurzstreckenübertragung mit der Markteinführung und Zertifizierung der Bluetooth-Lösungen von Infineon; Aufnahme der Serienproduktion von Bluetooth-Komponenten für wichtige Anbieter im Wireless- und Consumer-Markt.
Der Umsatz im Bereich Drahtlose Kommunikation lag im vierten Quartal bei 188 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang von 46 Prozent gegenüber dem vierten Quartal des vorherigen Geschäftsjahres und einer Steigerung von 7 Prozent gegenüber dem vorausgegangenen Quartal. Das negative EBIT betrug im vierten Quartal 79 Millionen Euro. Im vergleichbaren Vorjahresquartal wurde ein positives EBIT von 72 Millionen Euro erreicht, während im vorausgegangenen Quartal ein Verlust von 176 Millionen Euro verbucht wurde.
Der Geschäftsbereich Sicherheits- & Chipkarten-ICs erreichte im Geschäftsjahr 2001 einen Umsatz von 588 Millionen Euro, das entspricht einer Steigerung von 57 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert von 375 Millionen Euro. Die Umsatzsteigerung wurde getragen von einer Verlagerung auf Highend-Produkte während der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2001. In der zweiten Geschäftsjahreshälfte wurde das Umsatzvolumen durch die fortgesetzte Abschwächung im Mobiltelefonmarkt beeinträchtigt, die Auftragsstornierungen in beträchtlichem Umfang für in SIM-Karten verwendete Sicherheits-Controller zur Folge hatte. Das EBIT erreichte 27 Millionen Euro, gegenüber 49 Millionen Euro im vorherigen Geschäftsjahr. Der EBIT-Rückgang ist im Wesentlichen zurückzuführen auf den erhöhten Preisdruck sowie ein rückläufiges Umsatzvolumen und die Abschreibung von Lagerbeständen in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Führungsposition im Chipkarten-IC-Markt gehalten.
- Erfolgreiche Markteinführung des weltweit ersten 16-bit/64-KByte SIM-Karten-Controllers für Highend-GSM-Plattformen bei Branchenführern sowie Festigung der Führungsposition bei Sicherheits-Chipkarten-Controllern mit der 66plus Serie, die die höchste Sicherheitszertifizierung des ITSEC-Scheme erhalten hat.
- Stärkung der Technologieführerschaft im Bereich MultiMediaCard durch strategische Vereinbarungen mit Palm für PDAs und Siemens Mobile für MP3-Zubehör sowie Gründung des Joint Ventures Ingentix mit Saifun Semiconductors, das sich zunächst auf MultiMediaCard-Speicherprodukte und NROM-Technologie konzentriert.
Der Umsatz im Bereich Sicherheits- und Chipkarten-ICs lag im vierten Quartal bei 100 Millionen Euro; das entspricht einem Rückgang von 16 Prozent gegenüber dem vierten Quartal des vorherigen Geschäftsjahres und von 31 Prozent gegenüber dem vorausgegangenen Quartal. Das EBIT reduzierte sich auf minus 2 Millionen Euro, gegenüber einem positiven EBIT von 18 Millionen Euro im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2000. Im vorausgegangenen Quartal wurde noch ein negatives EBIT von 35 Millionen Euro verzeichnet.
Der Geschäftsbereich Automobil- und Industrieelektronik steigerte seinen Umsatz im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr um 25 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Dies ist bedingt durch die gute Performance des Geschäftsbereichs im Bereich der Leistungselektronik für die Automobil- und Industriebranche sowie den Umsatzanstieg im Bereich Leistungsregelung und Stromversorgung. Das EBIT erhöhte sich auf 145 Millionen Euro, gegenüber 69 Millionen Euro im vorherigen Geschäftsjahr.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Erfolgreiche Etablierung der neuen Mikrocontroller-Generation AUDO auf Basis einer 32-Bit TriCore-Architektur mit Design-Wins bei allen großen Automobilzulieferern.
- Starkes Wachstum bei Leistungselektronik-Lösungen für die Automobilbranche und Industrie sowie erfolgreiche Durchdringung des japanischen Automobilmarktes mit Power ASSPs.
- Weitere Marktdurchdringung mit Komponenten für die Leistungsregelung und Stromversorgung für PCs/Motherboards und Festigung der Technologieführerschaft mit CoolMOS- und SiC-basierten Produkten.
Der Quartalsumsatz im Bereich Automobil- und Industrieelektronik lag bei 270 Millionen Euro und damit 7 Prozent über dem Umsatz des vergleichbaren Vorjahresquartals sowie 6 Prozent unter dem Rekordwert von 288 Millionen Euro im vorausgegangenen Quartal. Das EBIT betrug 32 Millionen Euro im Vergleich zu 33 Millionen Euro des vergleichbaren Vorjahreszeitraums und 38 Millionen Euro im dritten Quartals des Geschäftsjahres.
Der Umsatz des Geschäftsbereichs Speicherprodukte lag im Geschäftsjahr 2001 bei 1,59 Milliarden Euro und damit um 54 Prozent unter dem Umsatz von 3,47 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2000. Das EBIT verringerte sich auf einen Verlust von 931 Millionen Euro gegenüber einem positiven EBIT von 1,34 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2000. Der starke Umsatzrückgang und die negative EBIT-Entwicklung resultieren primär aus einem starken Nachfragerückgang im PC-Markt, der zu einem schnellen Verfall der DRAM-Preise und weiteren Abschreibungen von Lagerbeständen geführt hat. Die durchschnittlichen Verkaufspreise für 128-Mbit-DRAM-Module fielen von 15 US-Dollar im September 2000 auf etwas über 1 US-Dollar im September 2001. Der Preisverfall wurde zudem verstärkt durch einen harten Wettbewerb zwischen den führenden DRAM-Herstellern.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Top-Position als strategischer Lieferant sämtlicher führender Kunden gehalten.
- Kostenführerschaft gesichert durch strikte Miniaturisierungsstrategie mit der vollständigen Umstellung auf die 0,17-Micron-Technologie in allen Produktionsstätten weltweit sowie Einleitung des schnellen Übergangs zur 0,14-Micron-Technologie für Standardprodukte (256-Mbit SDRAM) auf 200- und 300-mm-Wafern.
- Führungsposition gestärkt im Bereich neuer Spezialspeicherprodukte wie RLDRAM, Mobile-RAM und SGRAM für Hochleistungsapplikationen sowie bei Double-Data-Rate-Produkten im Zielmarkt der Internet-Server.
Der Quartalsumsatz im Bereich Speicherprodukte betrug 243 Millionen Euro, das entspricht einem Rückgang von 81 Prozent gegenüber dem vierten Quartal des vorherigen Jahres und einem Rückgang von 27 Prozent gegenüber dem vorausgegangenen Quartal. Das negative EBIT betrug 522 Millionen Euro im Vergleich zum positiven EBIT von 727 Millionen Euro im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2000 und zum Verlust von 340 Millionen Euro im vorausgegangenen Quartal.
In den Sonstigen Geschäftsbereichen, die den Umsatz von Opto-Produkten von Osram enthalten, betrug der Jahresumsatz 575 Millionen Euro im Vergleich zu 579 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das EBIT erhöhte sich im Wesentlichen aufgrund des Erlöses aus dem Verkauf der Image-und-Video- sowie den Infrarot-Aktivitäten auf 188 Millionen Euro, gegenüber 27 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2000.
Der Umsatz im vierten Quartal lag bei 131 Millionen Euro und ging damit im Jahresvergleich um 18 Prozent bzw. im Vergleich zum vorausgegangenen Quartal um 2 Prozent zurück. Das EBIT betrug 3 Millionen Euro, gegenüber einem Verlust von 2 Millionen Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum und einem Verlust von 33 Millionen Euro im vorausgegangenen Quartal.
Wichtige Entwicklungen im Geschäftsjahr 2001
Infineon hat seine Kompetenz als Systemanbieter auf Basis seines umfangreichen Technologieportfolios gestärkt. Dazu gehören unter anderem auch Komplettlösungen für GSM/GPRS-Mobiltelefone. Darüber hinaus kombiniert Infineon erfolgreich das Know-how unterschiedlicher Unternehmensbereiche, um in zukünftigen Wachstumsmärkten eine marktführende Position zu erreichen. So werden beispielsweise die Kompetenzen in den Bereichen Drahtlose Kommunikation und Automobilelektronik kombiniert, um fortschrittliche Systemlösungen für Infotainment und Navigation für die Automobilindustrie zu entwickeln.
Infineon hat seine Miniaturisierungsstrategie bei Speicherprodukten erfolgreich umgesetzt. Das Unternehmen hat zudem in der Logikfertigung den Umstieg von 6-Zoll- auf 8-Zoll-Wafer abgeschlossen. Infineon hat seine führende Position in der 300-mm-Technologie weiter ausgebaut. Der Hochlauf der 300-mm-Fertigung in Dresden erfolgt planmäßig und wird die Kostenführerschaft bei Speicherchips auch künftig sichern.
Ausblick für 2002
Im Geschäftsjahr 2001 haben sich die Marktbedingungen in der Halbleiterindustrie wesentlich verschlechtert. Führende Marktanalysten haben ihre Prognosen für den Halbleitermarkt erneut reduziert und erwarten im Kalenderjahr 2001 einen Marktrückgang von mehr als 30 Prozent sowie im nächsten Jahr ein moderates einstelliges Wachstum. Die Marktentwicklung bleibt auch in den nächsten sechs Monaten unsicher und wird durch die wirtschaftliche Abschwächung sowie die Unsicherheit der weltweiten politischen Lage zusätzlich beeinträchtigt. Daher wird sich der ohnehin starke Wettbewerb noch verschärfen, und der Preisdruck sowie der Überhang an Produktionskapazität werden sich auch weiterhin fortsetzen.
Nach dem starken Nachfragerückgang bei Mobiltelefonen Anfang 2001 haben sich die Marktbedingungen weiter verschlechtert und die Wachstumsprognosen von Marktanalysten wurden beträchtlich nach unten korrigiert. Infineon geht davon aus, dass die Einführung der nächsten Generation von GSM/GPRS-Mobiltelefonen in der ersten Jahreshälfte 2002 eine moderate Belebung zur Folge haben wird. Die anhaltende Schwäche der globalen Wirtschaft, insbesondere in den USA, hat zu einem beträchtlichen Rückgang der Investitionen in die Telekommunikationsinfrastruktur geführt, der sich auch auf den Infineon-Geschäftsbereich Drahtgebundene Kommunikation auswirkt. Die aktuellen makro-ökonomischen Bedingungen könnten zudem die Ursache für eine schwächere Nachfrage im Automobilsektor sein, insbesondere in Europa und Deutschland. Aufgrund seiner starken Kundenbasis und der umfangreichen Systemkompetenz erwartet Infineon jedoch auch weiterhin ein profitables Wachstum in seinem Geschäftsbereich Automobil- und Industrieelektronik. Nach den Terrorattacken in den USA im September verzeichnete der Geschäftsbereich Sicherheits- & Chipkarten-ICs eine verstärkte Nachfrage nach Sicherheitslösungen, z.B. Biometrie. Infineon liefert hier beispielsweise sichere Mikrocontroller für die Chipkartenausweise des amerikanischen Verteidigungsministeriums. Aufgrund des erhöhten Bedarfs an modernen Sicherheitslösungen erwartet Infineon hier langfristiges Wachstumspotenzial.
Die Marktbedingungen im Bereich Speicherprodukte bleiben aufgrund der aggressiven Preispolitik einiger führender DRAM-Hersteller auch weiterhin schwierig. Obwohl sich die Lagerbestände zum Ende des vierten Quartals reduzierten, erwartet Infineon auch im Verlauf des nächsten Quartals anhaltenden Preisdruck.
Die derzeitigen makro-ökonomischen Unsicherheiten und aktuellen Marktbedingungen erschweren Vorhersagen für das gesamte Geschäftsjahr. Im Umfeld der angespannten Situation im Halbleitermarkt erwartet Infineon Verluste, solange die Preise für Speicherprodukte auf dem aktuellen niedrigen Niveau bleiben und ungünstige Marktbedingungen die anderen Bereiche von Infineon beeinträchtigen. Infineon geht davon aus, über ausreichende Liquidität und finanzielle Flexibilität zu verfügen, um die Auswirkungen der aktuellen Marktbedingungen abzufedern. Das Unternehmen hat dazu umfangreiche Maßnahmen eingeleitet, wie die erfolgreiche Implementierung des Kostensenkungsprogramms Impact und die Reduzierung der geplanten Sachinvestitionen. Hinzu kommen verfügbare Kreditlinien und Finanzierungsmöglichkeiten sowie die Möglichkeit Aktivitäten zu veräußern, die nicht zu den Kernkompetenzen von Infineon gehören.
"Wir befinden uns in einer schwierigen Situation im Halbleitermarkt. Hinzu kommt die weltweite makro-ökonomische Unsicherheit. Aber wir sind in unseren Zielsegmenten gut positioniert. Wir konzentrieren uns erfolgreich auf unsere Kernkompetenzen, unser System-Know-how und unsere Kostenführerschaft. Nur mithilfe kontinuierlicher Investitionen über alle Konjunkturzyklen hinweg können wir die Chancen einer zukünftigen Wende des Marktes nutzen", erläuterte Dr. Schumacher.
Informationen zur Telefonkonferenz
Am 13. November um 16:00 Uhr (MEZ) wird der Vorstand von Infineon Technologies eine Telefonkonferenz veranstalten, um Analysten und Anleger über die Performance des Unternehmens im vierten Quartal und im Geschäftsjahr 2001 zu informieren. Diese Telefonkonferenz wird live und als Download auf der Website von Infineon unter http://www.infineon.com verfügbar sein.
HINWEIS:
Dieser Quartals- und Jahresbericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von Infineon beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die Erwartungen dieser vorausschauenden Aussagen realistisch sind, können wir nicht dafür garantieren, dass die Erwartungen sich auch als richtig erweisen. Die Annahmen können Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den vorausschauenden Aussagen abweichen. Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören u.a.: Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs- und Zinsschwankungen, Einführungen von Konkurrenzprodukten, mangelnde Akzeptanz neuer Produkte oder Dienstleistungen und Änderungen der Geschäftsstrategie. Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen durch Infineon ist weder geplant noch übernimmt Infineon die Verpflichtung dazu.
Informationsnummer
nicht verfügbar