Forschungsprojekt „SeManTiK“ erfolgreich abgeschlossen: Neue Testverfahren und Simulationsmodelle für kontaktlose eIDs setzen Maßstäbe für die internationale Standardisierung

Gemeinsame Presseinformation der Partner des Forschungsprojekts „SeManTik“ (Bundesdruckerei, Infineon Technologies, Fraunhofer IZM)

12.08.2014 | Market News

Neubiberg und Berlin, 12. August 2014 – Elektronische Identitätsdokumente (eID) in Form kontaktloser Smartcards sollen künftig nicht nur dem Identitätsnachweis dienen, sondern auch als multifunktionale Karte in vielen weiteren Bereichen des täglichen Lebens zum Einsatz kommen: zum Beispiel als Ausweise für den Personennahverkehr und das Firmengelände oder als Mitgliedskarte für die Bibliothek. Das ist verbraucherfreundlich und bürgernah, setzt die Smartcards jedoch auch stärkeren Belastungen aus. Um neue Nutzungsszenarien bereits beim Design der Smartcards angemessen zu berücksichtigen und diese besser testen und beurteilen zu können, haben die Partner Bundesdruckerei GmbH, Infineon Technologies AG und das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM im Rahmen des zweijährigen Projekts SeManTiK („Sichere und langlebige eID-Anwendungen für die Mensch-Technik-Kooperation“) realitätsnahe Testverfahren und Simulationsmodelle entwickelt sowie neue Methoden zur Integration des Chips in den Kartenkörper erforscht.

Forschungsergebnisse überzeugten die Smartcard Branche und internationale Standardisierungsgremien

Insgesamt wurden über 35.000 Karten in 20 verschiedenen Testkombinationen aufgebaut, getestet, analysiert und bewertet. So konnten Ausfallraten und Fehlerbilder, die in internationalen Smartcard-Projekten mit mehr als 50 Millionen Karten im täglichen Gebrauch zu finden sind, mithilfe der im Projekt entwickelten neuartigen Testsequenzen außergewöhnlich sicher und genau bestätigt werden. „Künftig fließen unsere Forschungsergebnisse von SeManTiK daher in die Arbeit der internationalen Standardisierungsgremien der Smartcard-Industrie ein und sind ein Beleg für die Innovationsführerschaft der Bundesdruckerei“, erklärt Joachim Kloeser, Gesamtprojektleiter und Koordinator bei der Bundesdruckerei. Kartenhersteller können durch SeManTiK die Langlebigkeit der Dokumente besser simulieren als bisher und bei Bedarf Anpassungen am Design vornehmen. „Wenn kontaktlose eIDs künftig mehrfach täglich genutzt werden sollen, müssen sie wesentlich stärkeren Belastungen standhalten“, erklärt Peter Stampka, Initiator und Projektleiter bei Infineon Technologies in Regensburg. „Die Ergebnisse von SeManTiK helfen die mechanische Belastbarkeit der kontaktlosen eIDs zu verbessern und sind damit auch ein wichtiger Schritt zur Gleichstellung optischer und elektronischer Sicherheit von Identitätsdokumenten.“ Das Projekt SeManTiK wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 1,8 Mio. Euro über eine Laufzeit von 2,5 Jahren gefördert. Der Förderschwerpunkt „Mensch-Technik-Interaktion“ adressiert neuartige Technologien in einem interdisziplinären Forschungs- und Handlungsansatz. Im Mittelpunkt stehen technische Innovationen, die in Kombination mit sozialen Innovationen auf die besonderen Herausforderungen antworten, die mit einer Gesellschaft im demografischen Wandel einhergehen. Auch die Expertise des Bundeskriminalamts für forensische und methodische Analysen sowie das Wissen von Specialty Films der Bayer MaterialScience AG rund um Trägermaterialien sind in die Forschungsarbeit eingeflossen.

Über die Bundesdruckerei

Das Full ID | Management der Bundesdruckerei GmbH mit Sitz in Berlin umfasst Systemlösungen und Dienstleistungen für die sichere Identifikation sowohl in der analogen als auch in der digitalen Welt. Damit zählt die Bundesdruckerei weltweit zu den führenden Unternehmen in diesem Bereich. Das Portfolio reicht von der Erfassung, Verwaltung und Verschlüsselung von Daten über die Produktion von Dokumenten und entsprechenden Prüfgeräten bis hin zu elektronischen Grenzkontrolllösungen, Software für Hochsicherheitsinfrastrukturen sowie kompletten Pass- und Ausweissystemen. D-TRUST, das akkreditierte Trustcenter der Bundesdruckerei, bietet als einer von wenigen Anbietern in Deutschland branchenübergreifend Lösungen für qualifizierte Zertifikate, Zeitstempel, Berechtigungszertifikate und eID-Services für den Personalausweis. Darüber hinaus fertigt die Bundesdruckerei Banknoten, Postwertzeichen und Steuerzeichen sowie elektronische Publikationen. Mit ihren Tochtergesellschaften BIS Bundesdruckerei International Services GmbH, D-TRUST GmbH, Maurer Electronics GmbH und iNCO Sp. z o.o. beschäftigt die Bundesdruckerei-Gruppe weltweit rund 2.100 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatz von 398,3 Millionen Euro. Die Bundesdruckerei hält Anteile an der DERMALOG Identification Systems GmbH, dem weltweit führenden Hersteller für automatische Fingerabdruck-Identifikationssysteme mit Sitz in Hamburg, und an der cryptovision GmbH, dem Spezialisten für kryptografische Verfahren. Weitere Informationen unter www.bundesdruckerei.de

Über Infineon

Die Infineon Technologies AG bietet Halbleiter- und Systemlösungen an, die drei zentrale Herausforderungen der modernen Gesellschaft adressieren: EnergieeffizienzMobilität sowie Sicherheit. Mit weltweit rund 26.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2013 (Ende September) einen Umsatz von 3,84 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist in Frankfurt unter dem Symbol „IFX“ und in den USA im Freiverkehrsmarkt OTCQX International Premier unter dem Symbol „IFNNY“ notiert. Weitere Informationen unter www.infineon.com

Über Fraunhofer IZM

Als Teil der Fraunhofer-Gesellschaft hat das Fraunhofer IZM die klare Ausrichtung auf angewandte Forschung und industrielle Auftragsforschung in den Schwerpunktbereichen Aufbau- und Verbindungstechnik sowie Systemintegration multifunktionaler Elektronik. Mit mehr als 300 Mitarbeitern wurde 2013 ein Umsatz von 29 Mio. Euro erwirtschaftet. Die fünf Abteilungen des Fraunhofer IZM treiben die Technologieentwicklung auf internationalem Niveau voran, beobachten und bearbeiten vielversprechende Zukunfts- und Trendthemen und setzen sich gemeinsam mit industriellen Projektpartnern für eine zukunftsorientierte Vorlaufforschung ein. Weitere Informationen unter www.izm.fraunhofer.de

Pressekontakte

Alexandra Haberstroh
Stellvertretende Pressesprecherin Bundesdruckerei GmbH
Tel.:+49 (0) 30 - 2598 2810
E-Mail: alexandra.haberstroh@bdr.de

Karin Bräckle
Infineon Technologies AG
Manager Media Relations
Tel.:+49 (0) 89 - 234 23424
E-Mail: karin.braeckle@infineon.com

Georg Weigelt
Public Relations Fraunhofer IZM
Tel.:+49 (0) 30 – 46403-279
E-Mail: georg.weigelt@izm.fraunhofer.de

Informationsnummer

INFXX201408-055