Infineon stellt Mikrocontroller-Multicore-Architektur für Automobilelektronik vor

12.10.2011 | Market News

Neubiberg, 12. Oktober 2011 – Infineon Technologies stellte heute seine neue 32-bit-Mikrocontroller-Multicore-Architektur vor. Auf ihr basiert die kommende Mikrocontroller-Generation von Infineon, die die künftigen Anforderungen von Antriebsstrang- und Sicherheitsanwendungen in Fahrzeugen erfüllt. Die Multicore-Architektur hat bis zu drei Prozessorkerne, die sich die Rechenlast teilen, sowie „Lockstep-Kerne“ und erweiterte hardware-basierte Sicherheitsmechanismen. Für Tests und frühzeitiges Prototyping steht ausgewählten Systemherstellern eine erste Implementierung der neuen Architektur zur Verfügung.

Sehr hohe Leistungsfähigkeit

Auf der Grundlage der TriCore™-Prozessoren von Infineon setzt die neue Multicore-Architektur erneut einen Maßstab bei der Echtzeit-Leistungsfähigkeit für Automobilanwendungen. Sie beinhaltet bis zu drei TriCore-Prozessorkerne, die über eine Crossbar so miteinander verbunden sind, dass sie mit voller CPU-Geschwindigkeit laufen und Hardware-Zugriffskonflikte vermieden werden. Darüber hinaus implementiert die Architektur mehrere Programm-Flash-Module mit unabhängigem Lese-Zugriff, was die Echtzeit-Fähigkeiten weiter erhöht.

Zu den Innovationen der neuen Architektur zählen u. a. ein einfach nutzbares und leistungsfähiges Timer-Modul, das die CPUs entlastet, und neue AD-Wandler, einschließlich Delta-Sigma-Wandlern mit hoher Genauigkeit und hoher Abtastrate.

Der 65-nm-Embedded-Flash-Prozess und die Multicore-Architektur sind so ausgelegt, dass die Mikrocontroller die zunehmenden Anforderungen nach beträchtlich erhöhter Leistungsfähigkeit bei gleichzeitiger Senkung der Stromaufnahme bestmöglich erfüllen. Die Architektur unterstützt zusätzliche Low-Power-Modi, um eine sehr geringe Standby-Stromaufnahme zu erreichen.

Funktionale Sicherheit

Die Multicore-Architektur von Infineon bietet innovative und effektive Methoden, um den neuen automobilen Sicherheitsstandard gemäß ISO 26262 zu erfüllen. Design, Implementierung und Dokumentation zielen auf die Einhaltung des höchsten Sicherheits-Levels ASIL-D (Automotive Safety Integrity Level) ab. Dadurch unterstützt Infineon dabei, den erforderlichen Aufwand für die Entwicklung sicherheitsrelevanter Systeme möglichst gering zu halten.

Zwei der drei TriCore-Kerne der Multicore-Architektur verfügen über zusätzliche Lockstep-Kerne, die unabhängig voneinander zu konfigurieren sind. Zu den weiteren Sicherheitstechniken gehören beispielsweise sichere interne Kommunikationsbusse, eine Bus-Monitoring-Unit, sowie EDC (Error Detection Code) und ECC (Error Correction Code) für alle Speicher. Ein verteilter Speicher-Zugriffsschutz ist sowohl auf der Core-Ebene als auch auf der Bus- und Peripherie-Ebene verfügbar. Die erweiterten Kapselungstechniken ermöglichen die Integration von Software aus verschiedenen Anwendungsbereichen mit unterschiedlichen ASIL-Einstufungen. Dies erlaubt es, mehrere Applikationen und Betriebssysteme auf einer gemeinsamen Plattform gleichzeitig ablaufen zu lassen.

Erhöhter Manipulationsschutz


Die Multicore-Architektur bietet ein Hardware-Security-Modul (HSM), um künftigen Sicherheitsanforderungen der Fahrzeughersteller nach größerem Schutz gegen Manipulation oder gegen potenzielle Hacker-Angriffe gerecht zu werden. Das HSM nutzt modernste hardware-basierte Sicherheitstechnologie, die von Infineon entwickelt wurde.

65-nm-Embedded-Flash


Die 65-nm-Embedded-Flash-Technologie ist auf höchste Zuverlässigkeit in der rauen Automobilumgebung ausgelegt. Für die Mikrocontroller auf Basis der Multicore-Architektur ist am Bandende die Programmierung des Embedded-Flashspeichers bis zu zwanzig Mal schneller als bei Infineons bisherigen Mikrocontrollern. Das ist ein wichtiger Aspekt, wenn man den zunehmenden Bedarf an Embedded- Flashspeicher in den Fahrzeugsystemen bedenkt.

Development Device verfügbar


Die erste Implementierung der neuen Architektur, das Development Device, steht ausgewählten Kunden für das Prototyping zur Verfügung. Hiermit können Systemlieferanten für die Automobilelektronik schon heute mit der Evaluierung der Multicore-Architektur beginnen und die entsprechende Software entwickeln. Das 65-nm-Development Device enthält drei TriCore-Kerne – zwei davon mit Lockstep-Implementierung – und bietet 4 MByte Embedded-Flashspeicher.

Mikrocontroller mit 65-nm embedded Flash und Multicore-Architektur

Die neue Multicore-Architektur kommt in der 65-nm eFlash-Mikrocontrollerfamilie AURIX™ zum Einsatz. Die Familie wird sehr skalierbar sein und ihre Mikrocontroller werden bis zu 300 MHz Taktfrequenz und bis zu 8 MByte Embedded-Flashspeicher haben. Mit ihrer hohen Echtzeitfähigkeit und ihren umfassenden Sicherheitsfunktionen eignet sich die neue Familie besonders für die Steuerung von Verbrennungsmotoren sowie von teil- und vollelektrifizierten Antrieben, von Getriebesteuerungen, Fahrwerken, Bremssystemen, Servolenkungen, Airbags und fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen.

Weitere Informationen

Informationen zu Infineons Halbleiter-Portfolio und Mikrocontrollern für die Automobilelektronik gibt es unter www.infineon.com/automotive und www.infineon.com/microcontrollers.

Infineon zeigt das Development Device als eine erste Implementierung der Multicore-Architektur auf dem 15ten Internationalen VDI Kongress „Elektronik im Kraftfahrzeug“ (Kongresshaus, Baden-Baden, 12. und 13. Oktober 2011) auf seinem Stand Nr. 86, Ebene 2.

Über Infineon

Die Infineon Technologies AG bietet Halbleiter- und Systemlösungen an, die drei zentrale Herausforderungen der modernen Gesellschaft adressieren: Energieeffizienz, Mobilität sowie Sicherheit. Mit weltweit rund 26.650¹ Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2010 (Ende September) einen Umsatz von 3,295 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist in Frankfurt unter dem Symbol „IFX“ und in den USA im Freiverkehrsmarkt OTCQX International Premier unter dem Symbol „IFNNY“ notiert. Weitere Informationen unter www.infineon.com.

¹ Die Mitarbeiterzahl beinhaltet noch rund 3.075 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Mobilfunkgeschäfts (Wireless Solutions), das an die Intel Corporation verkauft wurde

Informationsnummer

INFATV201110.003