Infineon präsentiert Interface Converter für schnelle Glasfaser-Netzwerke: Neuer Chip ermöglicht Umwandlung zwischen OC-192- und OC-768-Datenraten

04.06.2002 | Market News

Atlanta, 4. Juni 2002 – Infineon Technologies hat auf der Supercomm einen Single-Chip Interface Converter für den Einsatz in Glasfaser-Netzwerken mit Datenraten von 10 Gbit/s und 40 Gbit/s präsentiert. Der neue Baustein mit der Bezeichnung Titan 768MD entspricht den elektrischen Schnittstellen-Spezifikationen des Serdes Framer Interface Level 4 (SFI-4) und Level 5 (SFI-5) für OC-192 bzw. OC-768 und ist damit ein Meilenstein auf dem Migrationspfad von heutigen 10 Gbit/s-Systemen zur nächsten Systemgeneration mit 40 Gbit/s dar. Mit diesem Interface-Baustein untermauert Infineon sein Bestreben, Systemherstellern normgerechte Produkte anzubieten, die dem Service Provider eine kosteneffektive Umstellung auf höhere Datenraten erlauben und dabei bisher getätigte System-Investitionen schützen.

Der Titan 768MD wandelt Daten, die auf 64 Kanälen mit je 622-Mbit/s (OC-192 SFI-4) vorliegen, in 16 Kanäle mit 2,5 Gbit/s gemäß OC-768/768c SFI-5 um. Außerdem kann er eine schmalbandige SFI-5/SFI-4-Umwandlung vornehmen und mit bis zu vier OC-192-Framern verbunden werden. Auf einem Netzwerk ist so in beiden Richtungen ein Datendurchsatz von 40 Gbit/s möglich, wobei frühere Investitionen in 10-Gbit/s-Framer gesichert sind. Darüber hinaus kann der flexible Titan 768MD ein inverses Multiplexing der OC-768c-Nutzdaten von einem Router ausführen und ebenfalls als standardmäßiger 1:4-Demultiplexer für 16 unabhängige 2,5-Gbit/s-Kanäle dienen.

„Der hoch integrierte Titan 768MD erlaubt dem Systemanbieter frühere Investitionen in Bauelemente mit 622-Mbit/s-Schnittstellen weiter zu nutzen“, sagte Warren Peluso, Development Manager bei Lucent Technologies. „Lucent hat bei der Definition der notwendigen Features des Titan 768MD eng mit Infineon Technologies zusammengearbeitet.”

„Die Entwicklung des Titan 768MD resultierte aus der Nachfrage der Kunden nach einer Lösung, die ihnen die Nutzung existierender 10-Gbit/s-Bauteile mit SFI-4-Schnittstellen erlaubt, während gleichzeitig 40-Gbit/s-Systeme mit SFI-5-Schnittstellen installiert werden”, sagte Christian Scherp, Vice President für Marketing des Geschäftsbereichs drahtgebundene Kommunikation bei Infineon. „Mit der Aufnahme dieses Chips in unser umfangreiches Produktangebot für Glasfaser-Netzwerke ermöglichen wir es den Herstellern optischer Übertragungssysteme, bei ihren Kunden neue, hochmoderne Anlagen mit bereits bestehenden Systemen zu verbinden. Auf diese Weise ist eine lückenlos mit 40 Gbit/s abgewickelte Übertragung über neue und existierende Netzwerke möglich, während sich die insgesamt anfallenden Linecard-Kosten gleichzeitig verringern. Mit dem Interface Converter Titan 768MD und der geplanten Verfügbarkeit von Infineon-Produkten mit noch höherem Integrationsgrad, mehr Funktionalität und umfangreicheren Fähigkeiten werden wir die Voraussetzungen für die Umstellung auf 40-G bit/s-Technologie schaffen.”

Der Interface Converter Titan 768MD


Bei dem Interface Converter Titan 768MD von Infineon handelt es sich um ein 16:64 Multiplexer/Demultiplexer-IC. Die Leitungs-Schnittstelle des Bausteins entspricht der SFI-5-Spezifikation und unterstützt 16 Kanäle mit Datenraten von je 2,5 oder 3,125 Gbit/s, während sich die System-Schnittstelle an der SFI-4-Spezifikation orientiert und 64 Kanäle à 622 Mbit/s unterstützt. Der Chip demultiplext die 16 High-Speed-Kanäle auf 64 Kanäle mit geringerer Übertragungsrate, während die 64 langsamen Kanäle im Gegenzug auf 16 High-Speed-Kanäle gemultiplext werden. Insgesamt ergibt dies eine Gesamt-Datenrate von 64 Gbit/s in beiden Richtungen.

Über das Mikroprozessor-Interface des Bausteins kann eine CPU (z.B. ein Motorola MPC860) auf die Register des Titan 768MD zugreifen, um Reset-, Setup-, Lese- oder Lade-Funktionen auszuführen oder eingebaute Testfunktionen zu aktivieren. Der Titan 768MD verfügt über betriebssichere Takt- und Datenrückgewinnungs-Mechanismen, Skewkompensations-Funktionen und einen Taktsynthese-Mechanismus. Zu den Diagnosefunktionen gehören die PRBS-Generierung und -Prüfung (Pseudo Random Binary Sequence), digitale Loopback-Funktionen und die Unterstützung für JTAG-Tests gemäss IEEE 1149.1.

Zusammen mit einem schnellen Framer und Pointer-Prozessor wie dem Titan 19244 von Infineon ergibt der Titan 768MD eine aus zwei Chips bestehende OC-768/768c-Lösung, die auf die Anforderungen dicht bestückter Linecards für den kommenden 40-Gbit/s-Markt abgestimmt ist.

Gehäuse, Preise und Verfügbarkeit


Der Titan 768MD ist in einem BGA-Gehäuse mit 680 Anschlüssen untergebracht. Muster werden ab dem dritten Quartal 2002 lieferbar sein. Der Preis in größeren Stückzahlen wird voraussichtlich bei 600 US-$ liegen.

Über Infineon


Infineon Technologies AG, München, bietet Halbleiter- und Systemlösungen für Anwendungen in der drahtgebundenen und mobilen Kommunikation, für Sicherheitssysteme und Chipkarten, für die Automobil- und Industrieelektronik, sowie Speicherbauelemente. Infineon ist weltweit tätig und steuert seine Aktivitäten in den USA aus San Jose, Kalifornien, im asiatisch-pazifischen Raum aus Singapur und in Japan aus Tokio. Mit weltweit rund 33.800 Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2001 (Ende September) einen Umsatz von 5,67 Milliarden Euro. Das DAX-Unternehmen ist in Frankfurt und New York (NYSE) unter dem Symbol „IFX“ notiert.

Informationsnummer

INFCOM200206.092e