Trostpreis oder Hauptgewinn?

07.08.1995 | Market News

1995 spricht man in Kärnten nur über ein Thema: Wo wird die neue Siemens Halbleiterfabrik für 256 Megabit DRAM Chips gebaut? Neben Villach waren Dresden und North Tyneside in Nordengland im Rennen.

Mit Investitionen von 12 Mrd. Schilling (ca. 1,37 Mrd. €) sollten ca. 1.500 Arbeitsplätze entstehen. Das hätte eine Verdoppelung der Villacher Belegschaft bedeutet. Im August 1995 fällt die Konzernleitung in München die Entscheidung für England. Villachs Bürgermeister Helmuth Manzenreiter kommentierte mit den Worten „Weltweiter Leitstandort für Leistungshalbleiter zu sein, ist auch nicht so schlecht.“

Der „Trostpreis“ entpuppte sich als Hauptgewinn: Villach wurde mit Investitionen von ca. fünf Mrd. Schilling zum globalen Kompetenzzentrum für Leistungshalbleiter ausgebaut. Über mehrere Jahre wurden 500 neue Arbeitsplätze geschaffen. Wieder sorgt die „ Industrieware“ für weiteres Wachstum, nicht das volatile Speichergeschäft. Dass die Fertigung von Speicherchips in Europa eine Sackgasse war, musste der Standort in England 1998 erfahren: Bereits ein Jahr nach der Eröffnung wurde das Werk schon wieder geschlossen.

Pressefotos

  • Grundsteinlegung für das neue Kompetenzzentrum für Leistungshalbleiter. Von links nach rechts: Helmut Manzenreiter, Bürgermeister der Stadt Villach von 1987 bis 2015, Franz Vranitzky, Bundeskanzler der Republik Österreich von 1986-1997, Albert Hochleitner, Generaldirektor von Siemens Österreich, Volkhart Matthäus, Siemens AG, Jürgen Knorr, Leiter des Werksbereichs Halbleiter der Siemens AG
    Grundsteinlegung für das neue Kompetenzzentrum für Leistungshalbleiter. Von links nach rechts: Helmut Manzenreiter, Bürgermeister der Stadt Villach von 1987 bis 2015, Franz Vranitzky, Bundeskanzler der Republik Österreich von 1986-1997, Albert Hochleitner, Generaldirektor von Siemens Österreich, Volkhart Matthäus, Siemens AG, Jürgen Knorr, Leiter des Werksbereichs Halbleiter der Siemens AG
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  • Bild der Bauarbeiten für Halle 16
    Bild der Bauarbeiten für Halle 16
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